Rezension

Wer Band 1 gelesen hat, kann Band 2 auch lesen – Allerdings muss man mit der Reihe nicht dringend anfangen, da es sich oft um ziemliche ‘schwarze-Szene-Klischee-Drescherei’ handelt.

Retrum - Der schwarze Schnee
von Francesc Miralles

Bewertet mit 3 Sternen

Rezension:

Obwohl ich die Beschreibung der spanischen schwarzen Szene bereits in Band 1 etwas befremdlich fand, wollte ich mir Francesc Miralles’ 2. Retrum-Band “Der schwarze Schnee” trotzdem nicht entgehen lassen.

Aufgegliedert ist die Geschichte in vier Teile und das Layout ist, wie schon bei Band 1, wunderschön. Jede einzelne Seite ist von einem in schwarz verlaufenen Muster eingerahmt und die Titelseiten, die jeweils einen neuen Teil ankündigen, enthalten eine thematisch passende, düsterromantische Zeichnung.

In den Schreibstil findet man genauso leicht, wie schon beim Vorgängerband und erzählt wird aus der Egoperspektive von Christian, der damals nach dem Tod seines Bruders Freundschaft mit Robert, Lorena und Alexia schloss, wobei er sich in Alexia verliebte und die beiden ein Paar sind… Doch Christians ‘dunkle Schönheit’ hat die Angewohnheit immer wieder einfach zu verschwinden, und so führte Einsamkeit zu einem ‘Tächtelmächtel’ mit seiner Mitschülerin Alba – eine einmalige Sache, was das Mädchen allerdings anders sieht …

… und hier bietet sich die Gelegenheit für den Plott: Die verletzte Alba wird zu “Nigra” und gründet die “Inkuben”, eine satanistische kleine Gruppe, die fortan “Retrum” das Leben zur Hölle machen wird. Doch damit nicht genug – Nigra ist noch lange nicht das einzige Problem, mit dem sich Christian herumschlagen darf.

Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass “Der schwarze Schnee” seinem Vorgänger ziemlich ähnelt. Die Geschichte an sich ist ‘Jugendbuchmaßstab’ und der Schreibstil führt dazu, dass man das Buch gern liest. Alexia nervte mich mit ihrem dramatischen Gehabe zu Tode, doch trotzdem gibt es immer wieder einen Punkt, an dem man einfach weiterlesen muss.

Womit ich allerdings absolut unzufrieden war, war das Ende, das für meinen Geschmack zu prompt kam. Es bleiben Fragen offen und zugleich hat man nicht den Eindruck, dass noch ein Band erscheinen wird, weil anscheinen alles erzählt ist. Deshalb blieb ich hier irritiert zurück.