Rezension

Wer bist du, wenn du nicht mal mehr weißt was du eigentlich bist?

Aderunita - Ela Bellcut

Aderunita
von Ela Bellcut

Bewertet mit 3.5 Sternen

Mit Aderunita - Das Seelenband zeigt Ela Bellcut, dass die Liebe stärker als alles andere ist und man manchmal auch auf das Schicksal vertrauen sollte.

Gibt es Seelenverwandtschaft wirklich? Diese Frage stellt sich Natura, nachdem sie auf Charlie trifft und sich mehr als nur zu ihm hingezogen fühlt. Charlie geht es da genau so, nur dass er bedeutend mehr weiß, als sie.

 

Das Cover zu Aderunita passt gestalterisch sehr gut zum Inhalt. Die beiden Figuren zeigen Natura und Charlie, nicht nur wie sie sich gegenüber stehen, sondern auch die Nähe, die zwischen den beiden herrscht. Der Muschelkreis um die beiden bekommt im Verlauf des Buches noch eine wirklich wichtige Rolle, aber diese zu verraten würde die Spannung wegnehmen. Generell ergibt das Cover ein tolles Gesamtbild ab, das die Stimmung des Buches gut wiederspiegelt.

 

Das Buch lässt sich sehr leicht lesen und man kann sich alles sehr gut vorstellen, was nicht nur an Ela Bellcuts einfachem und detailreichem Schreibstil liegt, sondern auch an den Bildern, die toll in die Geschichte eingearbeitet sind. Natura liebt nämlich die Fotografie und zu jedem Bild was sie macht ist auch eins im Buch vorhanden. Auf Grund dessen kann man sich den Handlungsort und die Begebenheiten sehr gut verbildlichen und auch die Stimmung wird super rübergebracht.

 

Die Charaktere des Buches sind toll aufgebaut und besonders Natura  hat es mir angetan, da man sich gut in sie hineinversetzen kann und sie die größte Charakterentwicklung durchlebt. Während des Buches wird Naturas Welt komplett auf den Kopf gestellt und das erfordert natürlich einige Anpassung. Diese ist sehr gut gelungen und auch nachvollziehbar. Am Anfang weiß sie nichts darüber wer sie wirklich ist und wie ihre Zukunft aussieht und mit jedem bisschen Wissen, das sie bekommt, wird sie in irgendeiner Weise stärker und mutiger. Am Ende des Buches ist Natura kaum wiederzuerkennen.

Charlies Charakter ist nicht ganz so vielseitig und eine besondere Charakterentwicklung hat hier auch nicht wirklich stattgefunden. Davon abgesehen ist Charlie ein toller Charakter, in den man sich gut hineinversetzen kann, solange es nicht um seine Mutter geht. Da die beiden eine sehr schwierige Beziehung zueinander führen, die auch nicht von Anfang an durchblickt werden kann, sind anfänglich viele seiner Handlungen nicht sehr nachvollziehbar, was sich aber gegen Ende des Buches legt.

Damina, die Mutter von Charlie, ist ein sehr ausdrucksstarker Charakter. Sie wirkt sehr bestimmend, dominant und kontrollsüchtig, was sich wirklich durch die ganze Geschichte zieht und diese auch maßgeblich beeinflusst.

 

Zu Beginn des Buches geht die Geschichte relativ schnell voran, weshalb man nicht allzu viel Zeit hat um mehr über die Charaktere zu erfahren und in die Geschichte richtig einzutauchen. Im Verlauf geht alles dann etwas langsamer und besonders Naturas Zeit im Schloss war etwas zu lang. Während ihres Aufenthalts dort kommen zwar viele Fragen, hauptsächlich bezüglich Damina, auf, aber dadurch dass nicht allzu viel passiert geht hier ein bisschen von der Spannung verloren, die am Anfang eigentlich sehr gut aufgebaut wurde. Danach steigt die Spannung allerdings wieder sehr schnell und man möchte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Das mehr oder weniger offene Ende lässt einen nicht mit einem totalen Cliffhanger zurück, aber man fragt sich schon wie es wohl im nächsten Band weitergehen wird.

 

Mein Fazit: Das Buch hat eine tolle Geschichte mit viel Spannung und Liebe. Trotzdem hat mir ein bisschen was gefehlt, da mir alles etwas zu schnell ging. Die Charaktere sind gut beschrieben, konnten mich allerdings nicht ganz erreichen. Da die Charaktere für mich besonders wichtig sind, finde ich das etwas schade, denn im allgemeinen ist die Geschichte wirklich gut und ich werde Band 2 auch auf jeden Fall lesen.