Rezension

Wer Dystopien mag wird dieses Buch lieben

Die Bestimmung 01 - Veronica Roth

Die Bestimmung 01
von Veronica Roth

Bewertet mit 5 Sternen

Die Bestimmung” hat mich in seinen Bann gezogen, wie schon länger kein Buch mehr. Ich habe die halbe Nacht durchgelesen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es mit Tris, den Ferox, Four und auch den anderen Fraktionen enden wird.

Hier wurde eine Welt erschaffen, die auf den ersten Blick eigentlich sehr vernünftig aufgebaut ist. Die Welt ist in fünf Fraktionen eingeteilt, die alle eine wichtige und gute Eigenschaft des Menschen fördern. Im Laufe des Buches merkt der Leser aber auch, dass eine Welt, in der jeder nur eine gute Eigenschaft verkörpert nicht funktionieren kann. Zumindest nicht auf Dauer. Dies wäre eigentlich der richtige Weg:

“Ich will mutig, selbstlos, klug, freundlich und aufrichtig sein.”
Seite 396

Tris vereint mehrere der Eigenschaften in sich. Sie ist mutig, aber auch selbstlos und setzt sich für andere ein. Tris ist ein wunderbarer Charakter, den ich sehr bewundert habe. Durch die Ich-Perspektive wird der Leser sehr damit vertraut gemacht, wie Tris sich während der Ausbildung zur Ferox fühlt. Immer wieder glaubt sie die Eigenschaften ihrer alten Fraktion, der Altruan (der Selbstlosen) verleugnen zu müssen, um mutig zu werden.

Aber auch Four ist mir schnell ans Herz gewachsen. Auch er vereint mehrere Eigenschaften in sich. Auch er ist mutig, dabei aber auch mitfühlend. Four hat seinen ganz eigene Theorie zu den verschiedenen Fraktionen:

Er sagt:”Ich habe eine Theorie, wonach Selbstlosigkeit und Tapferkeit eigentlich dasselbe sind. Dein ganzes Leben lang hast du dich darin geübt, dich selbst zu vergessen, und genau das geschieht, wenn man in Gefahr schwebt. Man vergisst sich selbst. Man könnte also ebenso gut zu den Altruan wie zu den Ferox gehören.”
Seite 331

Veronica Roth hat einen wunderbaren Schreibstil, der es geschafft hat mich völlig in seinen Bann und in die Welt der Ferox zu ziehen. Nur zum Ende hin ging alles ein bisschen überstürzt. Oft sage ich ja, dass einem Buch 100 Seiten weniger gut getan hätten, um die Spannung zu erhöhen, aber hier wären 100 Seiten mehr wahrscheinlich nicht verkehrt gewesen, um die Geschichte noch etwas runder zu machen.

Mein Fazit:
Wer Dystopien mag wird diese sicher lieben. Die Geschichte zieht den Leser in ihren Bann und lässt ihn erst auf der letzten Seite wieder los.