Rezension

Wer gerne politisches liest...

Radikal - Yassin Musharbash

Radikal
von Yassin Musharbash

Inhalt: 
Der ägyptische Bundestagsabgeordnete Lutfi Latif kommt bei einem Bombenanschlag ums Leben. Er hinterlässt seine Frau Fadia Latif und zwei Töchter. Die Studentin Sumaya al-Shami, unterstützte Latif in dem neuen Abgeordnetenbüro und steckt mitten in einer Geschichte von Terrorismus, Islamhassern, Drohbriefen, Anschlägen und Attentaten. Samuel Sonntag ist Terrorexperte und nimmt sich dem Mord an Latif an. Gemeinsam versuchen sie herauszufinden, er hinter dem Bombenanschlag steckt. 

Meine Meinung: 
"Radikal" habe ich bei vorablesen.de gewonnnen. Die Leseprobe gefiel mir äußerst gut und war einfach mal etwas anderes, als die üblichen Themen. Eigentlich bin ich kein Fan von Politthrillern- einfach nicht mein Thema, kann man bzw darf man das so sagen? 

Jedenfalls habe ich für das Buch bestimmt eine Woche gebraucht, einfach aus dem Grund, dass mir die Verstrickungen, die arabischen Namen und die Zusammenhänge auf den ersten 200 Seiten sehr schwer fielen. Nach und nach hat man sich dann daran gewöhnt und es ging etwas flotter voran. 
Das Thema ist ein sehr aktuelles und beschäftigt sich mit den Vorurteilen gegenüber Muslimen, Terroranschlägen und deren Verstrickungen. 

Mir fällt es relativ schwer das Buch zu bewerten, da ich keinen richtigen Vergleich habe. Es spielt in Berlin und ist relativ realitätsnah, man könnte meinen einen Zeitungsartikel über 400 Seiten zu lesen. 

Die einzelnen Protagonisten hat sich Musharbash gut ausgedacht und vor allem waren sie gut durchdacht. Jeder hatte seine Rolle, auch wenn die Zusammenhänge durch Freunde, Bekannte, BKA, Al Qaida, V Männer usw schwer auseinanderzuhalten waren. 
Auch die Beziehungen zueinander waren gut beschrieben. 

Dieses Buch ist LEIDER sehr menschlich und ehrlich. Es ist traurig, dass man sich mit solchen Themen wie Radikalität in der Welt wirklich auseinandersetzen muss und das hat mir wirklich zu denken gegeben. Auch die Mittel, die dazu angewendet werden sind leider nicht ohne. 

Ein Buch zum nachdenken, mit viel Inhalt auf 400 Seiten, die einen so schnell nicht loslassen. 

Fazit: enn man Fan von Politthrillern ist auf jedenfall lesenswert. Aber auch, wenn man mal eine neue Richtung versuchen möchte sehr lesenswert.

Über den Autor (fand ich noch interessant): 

Yassin Musharbash geboren 1975, hat deutsche und jordanische Vorfahren. Während des Studiums der Arabistik und Politologie begann er als Journalist zu arbeiten, u. a. für die faz, Jordan Times und die Neue Osnabrücker Zeitung. Heute ist er Redaktuer bei SPIEGEL ONLINE, wo er sich vor allem mit Terrorismus, aber auch mit den aktuellen Umwälzungen in der arabischen Welt befasst. 2006 erschien sein Buch "Die neue Al-Qaida. Innenansichten eines lernendenTerrornetzwerks", über das der Kölner Stadtanzeiger urteilte: "Musharbashs Buch unterscheidet sich wohltuend von anderen journalistischen Veröffentlichungen zum Thema. In Sachen Perspektive und Problemaufriss eine beachtenswerte Darstellung."