Rezension

Wer hat den Tate auf dem Gewissen?

Sechs Koffer - Maxim Biller

Sechs Koffer
von Maxim Biller

Bewertet mit 2 Sternen

Ich mochte Maxim Biller beim "Literarischen Quartett" immer sehr, weshalb ich jetzt mal ein Buch von ihm lesen wollte. Zusätzlicher Anreiz war natürlich, dass der Roman auf der Shortlist des "Deutschen Buchpreises" stand.

Bei dem Buch handelt es sich um eine Autofiktion, in der uns der Autor an seiner Familiengeschichte teilhaben lässt. Wer aus der Familie hat den Großvater verraten, so dass dieser hingerichtet wurde?

Der Frage nach dem Verrat wird eher nebensächlich nachgegangen. Im Fokus steht nahezu nur Alltägliches.

Ich wollte den Roman wirklich mögen, aber zum Schluss war ich einfach nur froh, dass er zu Ende war.

Mir waren leider alle Figuren zu eindimensional. Mit niemanden wurde ich so recht warm oder hatte Verständnis für dessen Handeln.

Die Emigration der Familie wird auch nur am Rande erwähnt. Gründe erfährt man keine dafür, aber ich gehe davon aus, dass sie politischer Natur waren.

Der Schreibstil und die Wortwahl von Biller waren alles andere als schlecht, aber die Handlung hat mich leider schlichtweg gelangweilt.

Leider hat mir auch die fehlende Offenbarung nicht gefallen, denn wir erfahren nichts darüber, wer denn nun der Verräter war, sondern können lediglich Vermutungen anstellen.

Fazit: Sicherlich nur etwas für Biller- Fans. Ich kann leider keine Leseempfehlung aussprechen.