Rezension

Wer hat ein Recht, über uns zu urteilen?

ANXO: - Liv Modes

ANXO:
von Liv Modes

Bewertet mit 2 Sternen

"Anxo" ist der Debütroman von Liv Modes, 19 Jahre alt, erschienen am 15.09.16 im Eisermann Verlag.

Eine Rezension beginnt ja eigentlich mit einer kurzen Zusammenfassung des Inhalts, die schon mehr beinhalten soll als der Klappentext, aber nicht zuviel verraten darf. Das empfinde ich hier als sehr schwierig, der Klappentext sagt aber auch genügend aus. Allerdings spielt die Geschichte hauptsächlich in der fremden Sphäre, wie sich Jaime darin zurechtfindet, sich einlebt und sich letztendlich als dazugehörig fühlt.

"Aber das ist kein Krieg. Kein klares Schwarz gegen Weiß. Das hier ist schlimmer." "Inwiefern?" "Hier gibt es nur Schwarz." (S.253)

Diese Erkenntnis hat zwar eine Protagonistin, was sie aber nicht davon abhält, die "schwarzen" Pläne auszuführen.

Die Autorin schreibt in leicht verständlicher jugendlicher Sprache. Zwischenzeitlich sogar sehr bildgewaltig, z. B.: bei der Beschreibung der anderen Sphäre. Ich konnte mir diese schön vorstellen. Manche Sätze sind sehr umgangssprachlich formuliert, es fiel mehrfach der Satz: Er/ sie strahlte wie ein Honigkuchenpferd.

Die Geschichte fing spannend an. Die im Klappentext geschilderten Situationen nahmen mich regelrecht gefangen. Leider flachte die Spannung dann ab. Jaimes Leben in der Sphäre wurde uninteressant und eintönig beschrieben. Zum Ende wurde es nochmal actionreich, aber ich konnte nicht mehr mitgerissen werden.

Die Charaktere wurden zufriedenstellend dargestellt. Ich hatte alle bildhaft vor Augen, leider wurden mir viele im Laufe der Geschichte unsympathisch. Gerade Jaime machte in meinen Augen eine negative Entwicklung durch.

Die Handlung an sich hat mich regelrecht aufgeregt. Die Kritik an den Menschen, wie er mit der Erde, seinen Lebensraum umgeht, ist nicht unberechtigt, aber wie die Sphärenbewohner dem ein Ende bereiten wollen, empfand ich nicht berechtigt, empfand ich überheblich und grausam. Es fiel mir auch schwer zu verstehen, dass Jaime im Einklang mit ihnen handeln konnte. Die Wahrheit stand Jaime nun glasklar vor Augen. Das Puzzle war vollständig. (S.250) Mir erging es nicht so.

Mir fiel es nicht leicht, das Buch zu Ende zu lesen. Es war nicht meins, habe mich an manchen Stellen beinahe persönlich angegriffen gefühlt, und dadurch konnte mich der Roman auch nicht fesseln.

Es gibt zwei Sterne von mir, die meinen persönlichen Geschmack ausdrücken.