Rezension

Wer ist eigentlich wirklich das Monster?

Monsters of Verity - Dieses wilde, wilde Lied
von Victoria Schwab

Monster, hach, ich liebe Monster. Je böser sie sind und um so packender ihre Story, desto besser, denn gerade die Geschichten hinter den Wesen ist für mich immer eine spannende Angelegenheit. Um so mehr freute ich mich auf dieses Buch, denn die Kurzbeschreibung weckte meine Neugier und das Lese-Monster in mir. Hat es sich gelohnt? Ich würde sagen, schon, aber ein paar Kritikpunkte habe ich leider auch. 

 

Der Einstieg in diese düstere Welt sorgte dafür das ich erst einmal einen kleinen Überblick darüber bekam, was hier eigentlich geschehen war. Warum ist Verity City gespalten? Wer sind diese Monster und besonders, was macht sie zu Monstern? Wie lebt es sich in beiden Teilen der Stadt? Fragen über Fragen, auf die ich größtenteils eine Antwort bekam, welche meist mit einem „Uihh“ begann.

 

Hier möchte ich allgemein den Ideenreichtum der Autorin loben, welche in ihr Buch eine ganze Menge faszinierte Dinge eingebaut hatte. So hatten z.B. die Monster eigene  Kinderreime, welche nicht nur ein prägsam waren, sondern das Wesen des Monsters auch noch hervorragend trafen. Aber nicht nur das, sowohl die Monster als auch die verbliebene Menschheit hatten alle sehr gut ausgearbeitete Persönlichkeiten, die schließlich dazu führten, das man auch nach dem Buch noch die Figuren im Kopf hatte. Dafür sorgte auch der Schreibstil, den ich als angenehm empfand, da er sehr detailliert und aussagekräftig war. 

 

„MONSTER, MONSTER, KLEIN UND GROS
WERDEN DICH PACKEN UND LASSEN NICHT LOS
CORSAI, CORSAI, ZÄHNE UND KLAUEN
SCHATTEN UND KNOCHEN VERBREITEN DAS GRAUEN
MALCHAI, MALCHAI, GERISSEN UND SCHLAU
LÄCHELN UND BEISSEN, OB MANN ODER FRAU
SUNAI, SUNAI, SCHWARZE AUGEN
IHR LIED WIRD DIR DIE SEELE RAUBEN”
– VICTORIA SCHWAB

 

Neben der Geschichte mit Monstern, wurde jedoch noch eine geboten und die drehte sich um uns Menschen. Dabei wurden die beiden verfeindeten Stadtteile unter die Lupe genommen, was an sich sehr interessant war. Hier durfte man sich schließlich fragen wer die eigentlichen Monster sind. Allerdings fragte ich mich vermehrt wie diese Stadt überhaupt überleben könnte. Ich verstand einfach nicht die Hintergründe wieso eine Grenze, die Beiden aufhielt. 2 verschiedene Städte die sich bekämpfen, ok. Aber eine geteilte Stadt, klang sehr unwahrscheinlich.  

 

Auch wenn mir die Story und ihre Inhalte sehr gefiel, so hatte ich doch hin und wieder Probleme damit, der Geschichte zu folgen oder mir bestimmte Sachen, wie z.B. Orte vorzustellen. Ja was denn nun, werdet ihr nun fragen, denn ich habe gerade ja noch die detaillierte Schreibweise gelobt. Das stimmt auch, allerdings wurde ich mit einigen Stellen nicht warm, während andere wieder mein Kopfkino zum Laufen brachten. Gerade die Welt außerhalb von Verity verwirrte mich etwas, da ich die Regelungen bezüglich der Grenzen nicht so ganz verstand. Aber auch spannungstechnisch blieb das Buch im unteren Segment. Das hin und her mit den Stadtteilen, schaffte es einfach nicht über einen längeren Zeitraum zu fesseln und sorgte so dafür, das ich etwas gezwungen weiter las. 

 

Ebenfalls schade empfand ich den Umstand, das die Entstehung der Monster immer nur ein wenig angedeutet wurde. Ich hatte mich sehr darauf gefreut ihre Geschichte zu erfahren und war etwas enttäuscht, da es immer nur kleine Informations-Bröckchen gab, die aber nie eine vollständige Antwort boten. Natürlich könnte man jetzt denken, das dies in Band 2 erfolgen würde, aber hier macht mir meine Neugier einen Strich durch die Rechnung, da jene einfach den Geist aufgegeben hat. Ich hatte vermehrt überlegt, auch den Nachfolger zu lesen, werde dies aber nicht tun, aus eben genannten Gründen. Schade, denn die Idee war einfach zu gut um wahr zu sein. 

Mein Fazit

 

Auch wenn mich die Ideen und der Einfallsreichtum der Autorin noch immer verblüffen, so konnte mich doch die Geschichte nicht ganz überzeugen. Das Buch ließ mir einfach zu viele Fragen offen, die im ersten Band Antworten verdient hätten.