Rezension

Wer ist Jesus wirklich?

Das Jesus-Experiment - Bernd Roßbach

Das Jesus-Experiment
von Bernd Roßbach

Bewertet mit 5 Sternen

Cover
Das Cover vermittelt eine bedrohliche Stimmung, die sehr gut durch den in schwarzen/weiß gestalteten Untergrund ausgedrückt wird. Im unteren Bereich sehen wir den Petersdom in Rom. Dem Betrachter fällt sofort der Dornenkranz auf, worin der Titel des Buches „Das Jesus Experiment“ in roter Schrift sehr gut zur Geltung kommt und die Hälfte des Covers einnimmt. Der Namen des Autors „Bernd Roßbach“, steht in schwarzen Lettern direkt über dem Titel, fällt aber nicht besonders ins Auge. Ein Cover, das unheimlich wirkt und zugleich Fragen aufwirft. Es zieht einen einfach magisch an.

Inhalt
Tom Jennings ist ein Hirnforscher, der auf dem Höhepunkt seines Erfolges steht. Er hat ein Verfahren entwickelt, dass vererbte Erinnerungen per Computer sichtbar macht und in Bildern darstellt. Mit dieser Technik kann er den wahren „Jack the Ripper“ überführen. Tom Jennings Forschungen gehen weiter und per Zufall trifft er auf Giulia, eine direkte Nachfahrin von Pontius Pilatus, der Jesus mit eigenen Augen gesehen hat. So könnte Jennings der Welt erstmals echte Bilder von Jesus und der Auferstehung zeigen. Bei den weiteren Recherchen, die die Echtheit beweisen sollen, wird Jennings bedroht und es beginnt eine Treibjagd durch Rom, Verona und die Katakomben von Paris. Außerdem beginnt eine Mordserie, die von der katholischen Kirche initiiert zu sein scheint, doch der Vatikan hält sich zurück. Jesuitenmönche treten in den Vordergrund und versuchen mit allen Mitteln die Veröffentlichung von der Auferstehung Jesus zu verhindern.

Schreibstil
Der Schreibstil ist sehr flüssig und spannend. Die Charaktere und ihre Eigenarten sind gut beschrieben. Es wird sich sehr intensiv mit der Bibel auseinandersetzt und welche Möglichkeiten der Interpretation es gibt. Das Buch ist sehr gut recherchiert, am Ende bekommt der Leser noch die Hinweise, die die besonderen Textstellen untermauern.
Selbst die Zukunftsvision, was die Forschung aller schon kann bzw. in naher Zukunft bringen kann, hat mich teilweise erschreckt. Es wird uns Lesern auf verständliche, liebenswürdige und einfühlsame Weise die totale elektronische Vernetzung der Menschen mit den Medien vor Augen geführt. Es werden nicht nur die positiven Aspekte vorgestellt, sondern vor allem die negativen Aspekte mit ihren Gefahren, die keiner sehen will. Ware allein durch seine Willenskraft zu bestellen, eine fantastische Idee, aber wie soll man all seine Wünsche bezahlen, da man ja immer viel mehr Wünsche als Geld hat.

Die Landschaft und Handlungsorte wurden sehr anschaulich und bildlich dargestellt. Besonders gut hat mir der Teil gefallen, wo das Bild von Jesus immer mehr Gestalt annahm. Jesus in den staubigen Straßen quasi zu sehen war, er das Kreuz trug und seine Auferstehung. Ich hatte fast das Gefühl, die Bibel müsste umgeschrieben bzw. ergänzt werden, da die Wahrheit über den Mann aus Nazareth neu entdeckt wurde. Dann jedoch, durch das Gefühl von Trost, alles beim alten blieb.
Das ganze wird in der Art „Dr. Kimble auf der Flucht“ in Szene gesetzt. Jennings wird als Wissenschaftler vorgestellt, der eine große Entdeckung macht, durch seine Recherche in Schwierigkeiten kommt. Er muss immer wieder fliehen und viele Leichen pflastern seinen Weg. Aber trotzdem eine gelungene Art die Bibel in heutiger Zeit zu präsentieren. Klar ist, man darf nicht alles glauben, deshalb wird im Nachwort verraten was Fiktion ist und was nicht.

Ein tolles Buch, was ich gerne empfehle. Gespannt warte ich schon jetzt auf weitere Bücher des Autors, die ich bestimmt lesen werde.