Rezension

Wer jagt Marla so viel Angst ein?

Unheimliche Nähe - Patricia Schröder

Unheimliche Nähe
von Patricia Schröder

Bewertet mit 3 Sternen

Patricia Schröders Schreibstil ist eingänglich und leicht zu lesen. Sie schafft es eine schreckliche und angsterregende Atmosphäre aufzubauen, die den Leser den Ernst der Situation verstehen lässt.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von dem Stalker und Marla erzählt. Und grade die Abschnitte, die aus der Sicht des unbekannten und anscheinend gefährlichen Fremden erzählt werden sind angsteinflössend - diese Besessenheit, die aus seinen Worten spricht und das Wissen, dass er sich immer in Marlas Nähe befindet, lassen es einem kalt den Rücken runter laufen.

Patricia Schröder baut konsequent die Spannung auf, man merkt es an den Worten des Stalkers, die immer kranker und besitzergreifender werden, als auch über seine Taten: erst SMS, dann Anrufe, und dann verschafft er sich sogar Zugang zu Marlas Wohnung.

Die Protagonisten wirken aber leider ein wenig blass und fad, und unnahbar. Marla ist zwar ein sympathisches junges Mädchen, aber sie bleibt mir immer fremd, obwohl ich ihre Angst spüren kann und Mitleid für sie empfinde. Rike ist laut, fröhlich und lebensfroh und lässt nichts anbrennen. Elias wirkt geheimnisvoll auf den Leser, er ist nie für Marla zu erreichen und gibt auch keine Details über sich Preis. Marla, und auch der Leser, weiß nicht woran man bei Elias wirklich ist...

Das Cover ist in verschiedenen Lilatönen gehalten. Wir sehen ein Handy, in dessen Display ein Auge abgebildet ist. Das Cover passt gut zur Geschichte, da der Stalker immer in Marlas Nähe ist und sie sieht.

Eine beängstigende Story über einen besessenen, jungen Mann, mit ein wenig blassen Charakteren. Freunde spannender Jugendthriller werden aber trotzdem ihren Spaß an "Unheimliche Nähe" haben.