Rezension

Wer liebt dich, wenn deine Eltern es nicht tun?

Niemand liebt November - Antonia Michaelis

Niemand liebt November
von Antonia Michaelis

Bewertet mit 3 Sternen

Bevor ich mit meiner eigentlichen Rezension starte, möchte ich darauf hinweisen, dass sich Eltern und Jugendliche bei diesem Buch definitiv an die Altersempfehlung halten sollten (ab 16 Jahren), denn was man hier zu lesen bekommt, ist wirklich sehr harte und schwer verdaubare Kost. Nun zu meiner Buchbewertung:

Das Buch hatte mich angesprochen, weil ich das düstere Cover unheimlich toll fand, ich von der Autorin noch nie etwas gelesen hatte und den mysteriösen Klappentext sehr spannend fand. Ich hegte schon gewisse Erwartungen an das Buch, nur wurden diese leider nicht erfüllt. Ich war nach der Lektüre jetzt nicht enttäuscht, aber die Geschichte ist so speziell und teilweise verwirrend und provozierend, dass bei mir einfach kein gutes Gefühl beim Lesen entstand.

Die Geschichte, die hier geschildert wird, ist die Suche von Amber nach ihren Wurzeln, denn Amber lebte ab dem 6. Lebensjahr in Heimen und ihre Eltern waren spurlos verschwunden. Auf ihrer Suche verliert sie sich beinahe selbst, denn ihre Suche vereinnahmt sie vollkommen.

Der Schreibstil der Autorin ist unkonventionell und einfach anders, weshalb man ihre Bücher entweder mag oder nicht. Ich muss leider gestehen, dass ich nicht so richtig in der Geschichte angekommen bin.

Die ganze Story ist extrem düster, hat erschreckende, abstoßende Wendungen und man weiß nicht immer, ob alles real oder teilweise nur Fiktion ist.

Interessant ist, dass vor jedem Abschnitt ein Gedicht gestellt ist, wer so etwas mag, der wird begeistert sein.

Völlig was Neues war, dass die Protagonistin, mit der ich so gar nicht warm wurde, den anderen Menschen in ihrer Umgebung einfach Namen gibt, egal ob die so heißen oder nicht. So heißt eine wichtige männliche Person im Buch Katja.

Das Verhalten von Amber konnte ich oft nicht ganz nachvollziehen, zudem wirkte sie für mich deutlich jünger als 17, da sie sehr oft einfach kopflos und naiv handelt, aber vielleicht wird man so, wenn man ohne Eltern aufwächst.

Hätte ich das Buch nicht in einer Leserunde gelesen, dann hätte ich mittendrin wohl abgebrochen, denn auf weiter Strecke passiert einfach nichts.

Wenigstens das Ende konnte mich überzeugen, denn alle Handlungsstränge werden schlüssig zusammengeführt und für mich blieben keine Fragen offen.

Fazit: Das Buch ist ganz einfach Geschmackssache, weshalb jeder selbst entscheiden muss, ob es für einen etwas ist oder nicht. Ich kann es nur bedingt empfehlen.