Rezension

Wer neugierig darauf ist einen intimen Briefverkehr zwischen einer Jugendlichen und einem jungen Erwachsenen zu lesen ist hier richtig. Man sollte allerdings keine schriftstellerische Leistung erwarten.

Das Mädchen und der Psycho
von Lesley S.

Bewertet mit 2 Sternen

Worum geht es?

Eine Frau findet auf einem Flohmarkt einen alten Ordner mit Briefen und der Inhalt dieser Briefe wird wiedergegeben. Der Briefwechsel findet zwischen der 15-jährigen Lesley und dem 23-jährigen Steven statt. Lesley’s Lieblingsthema ist ihr Schwarm, der in Abständen wechselt und Stevens Lieblingsthema ist Sex und alles was dazugehört. Außerdem schreibt Lesley einen Liebesroman, den sie Steven in Häppchen mitschickt. Darin geht es um eine junge Frau, die mit einem bekannten Musiker zusammenkommt und dann eine Affäre mit dem Sänger der Band anfängt.. – eine ziemlich konfuse Geschichte.

Rezension:

Es fällt mir tatsächlich nicht leicht einen Text über dieses Buch zu schreiben, denn das Buch hat zwei Aspekte. Einerseits geht es um den Briefwechsel zwischen Lesley und Steven und auf der anderen Seite bekommt man noch einen Roman zu lesen, den Lesley geschrieben hat und von dem sie Steven in jedem Brief ein paar Seiten mitschickt.

Auch ist das Buch schwer zu rezensieren, da es (soweit ich das verstanden habe) nicht als Roman geschrieben, sondern von der Herausgeberin Annette Biesalski auf einem Flohmarkt in Form von Briefen in einem Ordner gekauft und dann abgetippt wurde. Lesley und Steven sind also reale Personen und man weiß nicht, ob sie noch leben und sie wissen wohl auch nicht, dass ihre Briefe für einen Roman verwendet wurden.

An den Briefen die Lesley verfasst hat, merkt man, dass sie von einer 15-Jährigen geschrieben wurden. Sie sind so geschrieben, wie eine Jugendliche wohl Anfang der 90er (also vor meiner Jugendzeit *g*) sich ausgedrückt hat. Dementsprechend ist auch ihr Roman geschrieben. Viele Wiederholungen (wie z.B. “die sechsundzwanzigjährige”), zu oft der gleiche Satzbau und die Geschichte an sich hinkt auch ziemlich.

Steven merkt man seine 23 Jahre vom Schreibstil her zwar an, mir ist er aber trotzdem total unsympathisch, da es ihm in dem Briefverkehr scheinbar nur um eines geht: Endlich mal eine Frau rumzukriegen, ganz egal wie alt sie ist oder wie sie aussieht. Das Ziel ist aus seiner Einsamkeit zu entfliehen und an eine Freundin zu kommen.

Das Buchcover gefällt mir nicht wirklich, denn es hat nichts mit dem Buchinhalt zu tun. Dafür ist aber der Buchtitel sehr gut getroffen. Denn Lesley ist ein kleines Mädchen und Steven definitiv das, was ich einen Psycho (oder auch Freak) nennen würde.