Rezension

Wer sind diese Luminata

Gilde der Jäger - Engelsherz - Nalini Singh

Gilde der Jäger - Engelsherz
von Nalini Singh

Bewertet mit 5 Sternen

Die Kaskade schreitet voran und niemand auf der Welt weiß, welche Auswirkungen sie haben wird. Es gibt auch keine Spur von Lijuan, ist sie tot oder schläft sie nur. In ihrem Gebiet wüten bereits einige Vampire, ohne starke Führung könnte sich daraus ein Flächenbrand entwickeln.

Deshalb kommt die Einladung der Lumia an den Kader der Erzengel keines Wegs überraschend. Alle wachen Erzengel sollen sich in Marokko treffen, um über die weitere Vorgehensweise zu diskutieren und eine Lösung zu finden. Jeder Erzengel darf eine Begleitperson und eine weitere Wache mitbringen. Raphael nimmt natürlich Elena mit und entscheidet sich für Aodhan, einen seiner Sieben.

Lumia umgibt die Aura das Geheimnisvollen, denn dort versammeln sich seit Jahrhunderten Männer, die auf der Suche nach der Erleuchtung sind. Als Elena, Raphael und Aodhan ankommen, sind sie zunächst von der Lage und der Burg beeindruckt. Bald stellen sie fest, dass nicht alle Mönche den Eindruck erwecken auf der Suche nach dem Sinn des Lebens oder Ähnlichem zu sein. Elena fühlt sich vom ersten Moment an ständig beobachtet.

Auch die anderen Kadermitglieder und die Begleiter empfinden das selbe Unbehagen. Die Mauern und Wände in der Anlage scheinen Augen und Ohren zu haben. Um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen, folgen Elena und Aodhan den rätselhaften Andeutungen.

 

Wie hat es mir gefallen?

 

Vorausschicken möchte ich, dass ich ein riesengroßer Nalini Singh Fan bin. Zwar ist diese Reihe „Die Gilde der Jäger“ nicht meine bevorzugte, aber mit jedem neuen Buch wächst sie mir mehr und mehr ans Herz.

Vor allem fällt mir immer wieder auf, wie sehr die Autorin ihre Figuren mag. Jede einzelne bekommt den notwendigen Platz, um zu wachsen, auch die bösartigen. Dieses Mal sind wir natürlich ganz nah an Elena und Raphael. Elena verändert sich und nimmt die Herausforderung, die Gefährtin eines Erzengels zu sein, an. Sie weiß um ihre Schwächen, doch sie hadert nicht, sondern akzeptiert diese und versucht sie auszumerzen. Ihre Stärken dagegen nutzt sie voll aus, um ihren Gegner klipp und klar zu zeigen, dass sie sich niemals ergeben wird, sondern bis zum letzten Moment kämpfen wird. Ihre Menschlichkeit und ihre Sterblichkeit hat sie noch nicht abgelegt. Damit beeinflusst sie ihren Erzengel stark, somit erlernt auch er noch, der so alt ist, noch neue Tricks. Seine ehemals menschliche Frau, liebt ihn über alles, stellt ihn aber auch täglich neuen Herausforderungen.

Aodhan, bisher habe ich ihn fast übersehen bzw. überlesen. Das konnte/wollte ich dieses Mal nicht. Er ist ständig präsent und unterstützt seinen Erzengel und Elena. Seine ruhige und besonnene Art sich Gedanken zu Dingen und Problemen zu machen, fand ich wunderschön beschrieben. Was mich dieses Mal ungemein beeindruckt hat, ist die Beschreibung seines Erscheinungsbildes. Er stellt wahrlich ein Wesen dar, dass man „besitzen“ möchte. Deshalb bin ich nun sehr gespannt, was es mit seiner Geschichte auf sich hat.

Die Handlung rund um Lumia war spannend und auch aufschlussreich. Die Szenen, in denen der Kader als gesamtes handeln und entscheiden musste, gefielen mir sehr gut. Wer mit wem Machtblöcke entstehen lässt, moderne gegen traditionelle Ansichten und natürlich auch die fiesen und gemeinen Erzengel kamen zu Wort.

 

Dieser Band ist vielleicht für die Entwicklung der Kaskade nicht extrem wichtig, aber für die Geschichte im Allgemeinen bildet sie eine Brücke, die uns Lesern tiefe Einblicke ins Seelenleben von Elena und Raphael geben. Sie lässt uns auch bereits mehr über Aodhan erfahren, dessen Vergangenheit ungemein schmerzlich gewesen sein muss.

Ich weiß, dass im Herbst der neue Band rund um Venom und Sorrow herauskommt und ich muss ehrlich zugeben, dass ich mich auch auf ihre Geschichte freue, denn Sorrow verdient es endlich wieder glücklich und zufrieden zu sein.