Rezension

Wer viel redet, sagt nicht immer unbedingt viel…

Tattoo - Ashley Dyer

Tattoo
von Ashley Dyer

Bewertet mit 3 Sternen

In Liverpool versetzt ein Serienmörder die Bevölkerung in Angst und Schrecken. Er kidnappt seine Opfer, behält sie eine ganze Weile gefangen und in dieser Zeit tätowiert er sie. Allerdings tätowiert er sie auf eine ganz eigene Art und Weise, mit einem kleinen Ast mit einer Dorne daran - ähnlich wie es die Eingeborenen in Polynesien tun.Die Prozedur ist nicht nur unglaublich schmerzhaft, sie ist in diesen speziellen Fällen am Ende auch tödlich. Seine tätowierten Opfer präsentiert er dann ganz öffentlich.

Um es gleich vorweg zu schicken - Tattoo war nicht mein Buch. Gleich zu Beginn verwirrt mich der Plot, denn ich weiß nicht so recht, was mit Detektive Carver denn nun tatsächlich passiert ist. Eigentlich fand ich das für den Anfang ganz gut, denn es versprach ja spannend zu werden. Allerdings blieb es über ganz lange Strecken nur bei dem anfänglichen Versprechen, ohne dann etwas zu spannendes zu liefern.

Bekanntes neu präsentiert

Über weite Teile, bis etwa Seite 250  von 550, passierte schlicht - nichts. Ich erfahre jede Menge Dinge über DCI Carver. Er trinkt, er lebt getrennt, er hat sich in den Tattoo-Fall verbissen, sieht (momentan zumindest) farbige Auren und er lügt. Diese Informationen bekomme ich dann in immer wiederkehrenden Sequenzen im ganzen ersten Drittel wieder und wieder neu präsentiert. Für einen Thriller war mir das wirklich zu wenig.

Tätowierte Leichen

Der Plot gar grundsätzlich ja okay, wenn auch nicht neu. Tätowierte Leichen bzw. Tattoos als Todesursache gab es u.a. schon in Der Giftzeichner von Jeffery Deaver, da wurde allerdings wesentlich mehr Spannung aufgebaut. Aber hier gab es jede Menge Papierkram, Einsatzbesprechungen und Zeugenbefragungen und letzere fand ich dann manchmal schon den spannenderen Teil des Buches.

Halbwegs spannendes Ende

Gegen Ende wurde es dann zaghaft spannender, aber für mich war das eindeutig zu spät. Auch wenn der Täter eine Überraschung war - auch hier wurde alles viel zu sehr in die Länge gezogen und verdarb mir den Spaß an der Auflösung. Wobei es mir eigentlich dann auch schon herzlich egal war, ob die Detectives den Täter nun bekamen oder nicht. Ich konnte zu keinem von ihnen eine Beziehung aufbauen und einige Zeugen waren mir deutlich näher, als die Ermittler oder die Opfer.

Mein Fazit:

Tattoo ist zwar den Seiten nach ein umfangreiches Werk, aber auch hier gilt: Wer viele Worte benutzt, hat meist am wenigsten zu sagen. Mich konnte das Buch so überhaupt nicht erreichen und ich fand es auch so gar nicht spannend.