Rezension

Wer will denn keinen Rockstar? – Teil 2 schlägt Teil 1

Wer will schon einen Rockstar? - Kylie Scott

Wer will schon einen Rockstar?
von Kylie Scott

Bewertet mit 4.5 Sternen

Mal Ericson - Drummer der weltberühmten Rockband "Stage Dive" - kämpft mit Imageproblemen. Um diese zu beheben, heuert er die hübsche und grundanständige Anne Rollins an, damit sie eine Zeit lang seine Freundin spielt. Doch die beiden haben nicht damit gerechnet, dass ihnen echte Gefühle in die Quere kommen...

Meine Meinung zum Buch:

Bei „Wer will schon einen Rockstar?“ handelt es sich um den 2. Teil der Rockstar-Reihe von Kylie Scott rund um die Mitglieder der Band „Stage Dive“. Nachdem es im ersten Teil um David & Ev ging, spielen nun Drummer Mal & Anne die Hauptrollen. Die Einhaltung der Reihenfolge der einzelnen Teile ist dafür meiner Meinung nach nicht zwingend notwendig. Sicher ist Mal denjenigen, die Teil 1 bereits gelesen haben, schon bekannt und auch die übrigen Charaktere tauchten hier bereits auf, ich selbst habe aber zugegebenermaßen zuerst Teil 2 gelesen und mich – durch Mal vom Rockstar-Fieber gepackt - anschließend erst an Teil 1 gewagt;) Dabei gefiel mir „Wer will schon einen Rockstar?“ um einiges besser als „Kein Rockstar für eine Nacht“.

Malcolm, genannt Mal, ist der Schlagzeuger der erfolgreichen Band „Stage Dive“. Er ist gutaussehend, muskulös, tätowiert – und hält sich selbst für unwiderstehlich. Er ist laut, aufgedreht, steht gerne im Mittelpunkt und scheint niemals zur Ruhe zu kommen. Allerdings hat er auch eine andere – fast manische - Seite, die er der Öffentlichkeit und selbst seinen Bandkollegen und Freunden nicht offenbart, die aber auch nicht komplett vor diesen verheimlichen kann. Daher sorgen sich diese um ihn. Bei Davids und Evs Party lernt er schließlich Anne kennen und überrascht sie am nächsten Tag damit, dass er nicht nur ihre Mietschulden begleicht, sondern auch gleich mit Sack und Pack bei ihr einzieht und ihr darüber hinaus auch gleich einen Deal vorschlägt: Anne soll im Gegenzug für unbestimmte Zeit seine feste Freundin spielen. Über den Grund dafür schweigt er sich jedoch aus…

Anne ist Anfang 20 und arbeitet und lebt in Portland. Hierhin ist sie ihrer Schwester gefolgt, die hier studiert. Da die beiden keine einfache Kindheit hatten und Anne bereits als Teenager quasi bereits die Mutterrolle für ihre Schwester übernommen hat, stehen die beiden sich sehr nahe. Anne wohnt zusammen mit ihrer Freundin Skye neben Lauren und ihrem Freund Nate, dem Bruder von Ev aus „Kein Rockstar für eine Nacht“. Da Anne ein großes Herz hat und bedingungslos für ihre Freunde da ist, hilft sie Skye aus einer finanziellen Notlage heraus und stemmt daher seit einiger Zeit die Kosten für Miete und Lebensunterhalt alleine. Dabei erscheint Anne zwar naiv, was sie meiner Auffassung nach aber nicht wirklich ist. Für mich hat sie einfach ein großes Herz und tut alles dafür, dass es den Menschen, die ihr wichtig sind, gut geht. Dafür stellt sie sich selbst eben auch des Öfteren zurück. Diese Gutmütigkeit wird von Sky schamlos ausgenutzt, denn sie verschwindet klammheimlich mit Sack und Pack aus der gemeinsamen Wohnung und lässt Anne mit leergeräumter Bude und den ausstehenden Mietschulden zurück. Um zu auf andere Gedanken zu bringen, überreden Lauren und Nate Anne dazu, sie zu einer Party, die in Davids und Evs Wohnung im angesagten Pearl District stattfindet, zu begleiten. Dort tummeln sich selbstverständlich auch die Mitglied von Davids Band „Stage Dive“, unter ihnen auch Mal…

Anne und Mal begegnen sich auf dem Balkon von David und Ev zum ersten Mal, nachdem Mal Annes Telefongespräch mit ihrem Freund und Boss Reece belauscht hat. Annes Redaktion auf Mal kann man ihr nicht verdenken, wer würde nicht total aus dem Häuschen sein, wenn er den Typen trifft, der bis vor kurzem als Poster an der eigenen Zimmerwand gehangen hat? Das Gespräch, das sich daraufhin zwischen den beiden entwickelt, endet mit einem Wutausbruch von Anne, der auch bei den übrigen Partygästen nicht unbemerkt bleibt - Mal liebt es einfach zu provozieren und bringt Anne damit gleich mal gehörig auf die Palme. Im weiteren Verlauf des Abends scheint Mal Anne zunächst wieder vergessen zu haben, bis er seinem Bandkollegen Ben verkündet, Anne sei nun seine Freundin und er wolle bei ihr einziehen. Anne hält das für einen Scherz, schließlich ist es für sie dank Mals Art schwer zu unterscheiden, wann Mal etwas ernst meint und wann er scherzt. Trotzdem fühlt sie sich ungeheim zu ihm hingezogen (Wer könnte es ihr verdenken?) und ihm scheint es da nicht anders zu gehen. Aus allen Wolken fällt Anne dann schließlich, als sie am nächsten Tag in ihrer Wohnung mit Mal zusammenstößt, der kurzentschlossen tatsächlich bei ihr eingezogen ist. Das daraufhin geschlossene Abkommen zwischen den beiden gerät allerdings bereits von Anfang an aus den Fugen, denn Mals Anziehungskraft kann sich Anne definitiv nicht entziehen. Es entstehen eine Menge Momente zum Dahinschmelzen, Schwärmen und Sabbern;) Ich habe mit Anne gelitten, wollte mich an ihrer Stelle auf Mal stürzen und irgendwann den beiden einfach nur noch in den Hintern treten (ab einem gewissen Punkt vor allem Mal). Ich habe gelacht, hatte Tränen in den Augen und fühlte mich in der „Stage Dive“-Familie einfach wohl. Daher hat es „Wer will schon einen Rockstar?“ auch in meine Favoriten-Liste geschafft.

Mein Fazit: Wer will schon einen Rockstar? Ich würde definitiv einen nehmen – bevorzugt natürlich Mal! Vor allem Mal ist ein wirklich toller Charakter, denn obwohl er so total überdreht wirkt, hat er auch eine ernste, ruhige Seite. Dass er diese Seite von Anfang an nur Anne zeigt und sich ihr Stück für Stück öffnet, ist einfach extrem süß und macht ihn umso liebenswerter. Ich finde es toll wie die Chemie zwischen Mal und Anne von Anfang an stimmt und die beiden so lange versuchen, einander zu widerstehen, wobei Annes Widerstand deutlich länger bestehen bleibt als Mals. Mit seiner Art und seinem Verhalten Anne gegenüber sorgt Mal für viele witzige, aber auch für extrem heiße Momente. Ich jedenfalls bin verliebt und vergebe 4,5 Sterne, die Kylie Scott vor allem ihrem Charakter Mal und ihrem locker-leichten Schreibstil verdankt, mit dem sie es geschafft hat, mich an einigen Stellen zum Lachen zu bringen, aber auch ernstere Momente wirklich rüberzubringen. Auch wenn der von mir im Anschluss gelesene 1. Teil ihrer Rockstar-Reihe für mich nicht mit Teil 2 mithalten konnte, bin ich doch auf den nächsten Band gespannt und hoffe auf eine erneute Steigerung;) Unbedingt lesen!