Rezension

Wer zuletzt lacht, lacht am Besten.

Die Farben des Feuers, 2 MP3-CDs - Pierre Lemaître

Die Farben des Feuers, 2 MP3-CDs
von Pierre Lemaitre

Mir liegen Romane am Herzen die einfach toll erzählt sind, ganz unabhängig vom Inhalt. Passen Inhalt und Schreibstil zusammen ist es natürlich ein Volltreffer  -wie in diesem Fall.

„Die Farbe des Feuers“ war der erste Roman, den ich von Pierre Lemaitre gelesen habe und der Schreibstil gefällt mir außerordentlich gut. Sicherlich auch der formidablen Übersetzung von Tobias Scheffel geschuldet. Eine tolle Übersetzung die das französische Flair beibehalten hat.

Wir starten im Jahr 1927 in der obersten Pariser Schicht, der Bankier Péricourt stirbt und hinterlässt seiner Tochter Madeleine das Bankhaus mit der ganzen Verantwortung. Zunächst zögerlich durch eine weitere Tragödie, die sie einnimmt, beginnt Madeleine sich den Geschäften zu widmen. Vor allem schafft es Pierre Lemaitre gut herauszuarbeiten wie Frauen zu dieser Zeit betrachtet wurden und wie Madeleine kämpfen muss. Dann kommt natürlich noch die veränderte Lage in Europe dazu vor dem zweiten Weltkrieg und ihr Geschick erblüht – auch wenn es nicht immer Rechtens ist…

Ich habe nochmals den Buchrücken gelesen und die Marketing-Texte vom Verlag. Der Roman ist sehr viel leiser als die die reißerischen Zusammenfassungen. Es sind keine falschen Darstellung, aber doch der Roman ist feiner und baut sich langsam in der Spannung auf. Umfasst der Roman doch mehr als 400 kleinbedruckte Seiten. Wer also auf ein schnell getakteten historischen „Reißer“ aus ist, wird hiermit nicht glücklich, obwohl viel passiert und das immer ordentlich durchorchestriert.

Mir persönlich hat der Roman sehr gut gefallen, insbesondere da die handelnden Personen so plastisch und nachvollziehbar aufgebaut sind. Viel Potential sich diebisch zu freuen.

Auch kann man sich so gut in die Geschichte vertiefen, eintauchen & weg, in ein Paris ganz anderer Zeiten. Wunderbar.