Rezension

Werde dein eigener Bäcker! – wirklich für Anfänger wie mich geeignet

Brot backen in Perfektion mit Hefe - Lutz Geißler

Brot backen in Perfektion mit Hefe
von Lutz Geißler

Bewertet mit 5 Sternen

Nicht nur für Einsteiger ein tolles Buch mit allen „Basics“, die man zum Thema „Brotbacken“ braucht, sowie mit vielen Rezepten, die kaum einen Wunsch übrig lassen. Gutes Brot kann so einfach sein!

Zum Autor:

Autor Lutz Geissler ist Diplom-Geologe und begann 2008 mit dem Brotbacken. Inzwischen bezeichnet er sich selbst als Teilzeit-Bäcker und betreibt einen eigenen Blog rund um das Thema Brot (ploetzblog). Mittlerweile hat er bereits mehrere erfolgreiche Bücher zum Thema Brot veröffentlicht, u.a. „Brotbackbuch“ Nr. 1 & Nr. 2 sowie „Warenkunde Brot“.

 

Zur Aufmachung:

Das mit einem Schutzumschlag versehende Hardcover-Buch weist mit 24 x 28,5 cm eine stattliche Größe auf und verfügt über eine Stärke von rd. 2 cm bei knappen 200 Seiten. Auf der Doppelseite 6 / 7 gibt es gleich ein schönes, bebildertes (!) Inhaltsverzeichnis mit dessen Hilfe man schnell die gewünschten Rezepte auffindet. Hinzu gesellen sich noch 2 farblich abgestimmte Lesebändchen. Insgesamt ist es ein sehr hochwertig produziertes Backbuch.

 

Zum Inhalt:

 

Auf der Umschlagrückseite wir vollmundig versprochen, dass dieses Backbuch „Auch für Einsteiger geeignet“ ist. Um es an dieser Stelle vorweg zu nehmen: Stimmt! Ich habe zuvor noch nie ein eigenes Brot gebacken (abgesehen von Fertig-Backmischungen), mit diesem Fachbuch hat es aber gleich beim ersten Mal hervorragend funktioniert!

 

Entsprechend startet das Buch mit einem „Theorie“-Teil, der dem Leser zunächst die Grundlagen erläutert. Angefangen bei einer Übersicht über das notwendige Equipment (S. 12 – 15; z.B. Waage, Schüsseln, Stofftücher oder auch optional einen Gärkorb), über Exkurse zu „ Backen im Topf“ (S. 16/17), „Gute Zutaten“ (S. 19) und „Mehle“ (S. 20/21) bis hin zum eigentlichen Kernthema, den einzelnen handwerklichen Arbeitsschritten. Auf den Seiten 22- 26 zeigt der Autor Schritt für Schritt verständlich erklärt und sehr schön bebildert, welche Arbeitsschritte eigentlich allen guten Brotteigen zu Grunde liegen (inkl. „Dehnen und Falten (aufziehen)“ auf Seite 26). Natürlich muss man diese Handgriffe vielleicht ein paar Mal üben, bis sie richtig sitzen, aber überfordern sollte dies niemanden.

 

Im Folgenden geht Lutz Geissler noch auf viele einzelne Details ein, wobei es teilweise schon tief ins „Eingemachte“ geht. Dennoch gelingt es ihm für meinen Geschmack stets, auch für einen Laien wie mich dabei verständlich und nachvollziehbar zu bleiben. Beispielsweise findet sich auf S. 38 die schöne Übersichtstabelle  „Wasseraufnahme von Körnern und Saaten“, die wirklich sehr informativ ist, wenn man gerne Brot und Brötchen mit Körnern mag. Hier merkt man den wissenschaftlichen Background des Autors.

 

Kommen wir nun zum Herzstück, dem Rezeptteil. Hier präsentiert der Autor über 70 verschiedene Rezepte (davon allein 17 Brötchenrezepte!) zu allen erdenklichen Brotarten, vom klassischen Weizenbrot (S. 45 – mit nur vier Zutaten), über ein leckeres Möhrenbrot (S. 55) bis hin zum deftigen Zwiebelbrot (S. 61). Hinzu kommen spezielle Brotarten wie Toastbrot (S. 85), Knäckebrot (S. 87) und Baguette (S. 101) sowie leckere „Finessen“, wie z.B. das gefüllte Handbrot (S. 70 – 73), das gefüllte Wurzelbrot (S. 115) oder auch diverse „Partybrote“, die insbesondere durch ihre Form bestechen (z.B. „Fougasse“ – S. 107). Auch ausländische Spezialitäten bietet der Autor mit an, wie beispielsweise das italienische Focaccia (S. 110), Grissini (S. 139) oder auch das französische Brioche (S. 165). Wer in meiner Aufzählung nun das Süße vermisst, der sei an dieser Stelle beruhigt, denn auch hier bietet der Autor diverse Rezepte an (z.B. süße Buchteln - S. 168 - und Zimtschnecken - S. 171). Selbst ein schöner, einfacher Pizzateig (S. 113) hat es sehr zu meiner Freude in dieses Backbuch geschafft.

 

Abgerundet wird das Buch von einem Rezeptregister (S. 188 – 190) sowie einer praktischen Rezepttabelle (S. 180 – 187), in der für jedes Rezept nochmal die Zutatenmengen in Abhängigkeit der gewünschten Gewichtsmenge des Endergebnisses aufgelistet sind. Hier erspart uns der Autor das eigene Umrechnen der Mengen. Eine schöne Idee.

 

Insgesamt macht dieses sehr gelungene Buch wirklich Lust, das Selbstbacken auszuprobieren! Durch gut bebilderte und beschriebene Schritt-für-Schritt-Anleitungen und viele einfache Rezepte ist das erste Erfolgserlebnis schon fast vorprogrammiert. Nur sollten Anfänger die längere Ruhezeit der Teige nicht vergessen (optimal: 24 Stunden!). Mit „ich backe mal schnell ein Brot für´s Abendbrot“ wird es nichts…  ; o )

 

FAZIT:

Nicht nur für Einsteiger ein tolles Buch mit allen „Basics“, die man zum Thema „Brotbacken“ braucht, sowie mit vielen Rezepten, die kaum einen Wunsch übrig lassen. Gutes Brot kann so einfach sein!