Rezension

Wespengift

Der Klang der Rache -

Der Klang der Rache
von André Winkler

Bewertet mit 4 Sternen

Auf dem Festival Rocklinghausen wird nach einem intensiven ein Mensch tot aufgefunden und sein Freund hat danebengelegen. Zur Beobachtung wird er ins Krankenhaus gebracht, denn er weist Vergiftungssymptome auf. Kripokommissar Daske steht vor einem Rätsel, denn die beiden sind mit Wespengift vergiftet worden. Paul Biedermeier verschwindet dann aber urplötzlich aus dem Krankenhaus und auch sein Freund Fabian Dietz ist nicht mehr auffindbar. Daske und sein Kollege Zabinski tappen völlig im Dunkeln, da sie überhaupt keine Anhaltspunkte haben, Daskes Tochter Isabell, die in der KTU arbeitet, kann auch nichts zur Aufklärung beitragen. Daske hat momentan ein sehr schlechtes Verhältnis zu ihr, da sie mit seinem nicht gerade geliebten Kollegen Zabinski verbandelt ist. Über die ungeklärten Fargen und den unbefriedigenden Ausgang der Ermittlungen versinkt Daske immer mehr in einen Abwärtsstrudel. Es wird auch einige Zeit dauern, bis er Licht sieht, nicht nur in dem Fall auch privat.

Andre Winkler verarbeitet in seinem Krimi „Der Klang der Rache“ sehr viele unterschiedliche Themen. Da ist nicht nur das ungewöhnliche Mordinstrument Wespengift, sondern auch der Tatort, ein Rockkonzert, auf dem eine menge Leute sich befinden. Hier ist das Prinzip Nadel im Heuhaufen sehr zutreffend, auch weil kein Motiv und nichts greifbar ist. Der Leser tappt im Dunkeln, so wie die Kripo. Aber auch die private Situation des Ermittlers sorgt bei mir für Spannung, denn die Zerrüttung des Vater-Tochter Verhältnisses in regelrecht greifbar. Das allerdings drückt für mich die Stimmung des Krimis, da dieses Verhältnis sehr viel Platz einnimmt und auch eine regelrechte Spannungsbremse darstellt. Durch den Aufbau der unterschiedlichen Kapitel, Sommer, Herbst und Frühling kann der Leser einigermaßen nachempfinden, dass es noch eine Zeitlang dauern wird bis der Mordfall gelöst ist. Aber auch für eine anderen Schauplatz ist diese Aufteilung sehr wichtig und das hängt sehr eng zusammen. Es ist auch clever gewählt vom Autor, den Winter auszulassen. Das Cover ist sehr düster, doch es stellt sich heraus, dass es eine Bewandtnis hat. Also an Spannungsmomenten hat der Autor nicht gespart und die Überraschung am Ende ist ihm gelungen. Vom Aufbau und auch der Sprache ist der Krimi gut.

Ich finde diesen Krimi aus Recklinghausen mit seinen Charakteren interessant, aber manchmal auch recht zäh. Ich finde ihn durchaus empfehlenswert.