Rezension

What if god was one of us

Der Tag, an dem Gott nicht mehr Gott heißen wollte - Jens Böttcher

Der Tag, an dem Gott nicht mehr Gott heißen wollte
von Jens Böttcher

Bewertet mit 5 Sternen

Der Musiker Leon befindet sich nicht gerade in einer Hochphase seines Lebens. Nicht nur die Lebensfreude, auch der Sinn des Ganzen ist ihm abhandengekommen. Was für ein Glück, dass Gott Lust hat, mal wieder auf die Erde zu reisen und sich höchst persönlich um den völlig verdutzten Leon zu kümmern. Leon erhält das beste Geschenk seines Lebens - eine Gesprächstherapie mit dem Schöpfer des Universums. Doch auch Gott hat ein Anliegen: Er ist es leid, mit dem sperrigen Namen "Gott" angesprochen zu werden. Leon soll dabei behilflich sein, dass die Menschen endlich seinen wahren Namen erfahren ... Eine warmherzige Erzählung über die wunderbare Kraft der Liebe und des heilsamen Glaubens an etwas, das viel größer ist als wir.

Gott beschließt wieder einmal auf die Erde kommen. Er besucht über mehrere Tage Leon. Leon ist Klavierspieler, geschieden, hat eine drogensüchtige Tochter und den Glauben an das Leben verloren und ist nicht religiös. Gott will Leon helfen, aber auch Gott selbst hat einen besonderen Wunsch - er möchte einen anderen Namen.

Das Cover des Buches ist zwar relativ einfach gemacht, aber trotzdem nicht nur sehr passend, sondern auch absolut gut geworden, ebenso wie die gesamte Aufmachung des Buches, denn jedes Kapitel beginnt färbig. 

Der Schreibstil des Autors ist phänomenal. Zugegeben: Ein paar Seiten benötigte ich, um dem Wortakrobaten im Autor wirklich folgen zu können. Auch danach benötigte ich manchmal ein zweites Lesen von Sätzen um den Sinn 100%ig zu verstehen, aber es ist eben nicht die leichteste Lektüre. Man kann seinen Schreibstil teilweise richtig poetisch nennen.

Und trotzdem lebt das Buch von seiner Leichtigkeit. Humor wird präzise eingesetzt, um das Buch gekonnt zu würzen und aufzulockern. 

Auch der Aufbau des Buches gefiel mir: Abwechselnde Passagen von Leon und Gott in Tagebuchform (also Ich-Form), die dem ganzen noch den letzten Kick gaben.

Das Buch erinnerte mich nicht nur an den Song von Joan Osboarn, sondern auch an den Buchklassiker "Der kleine Prinz", denn auch in diesem Buch stecken sehr viele Weisheiten in besonderer Form. Der Unterschied zu Saint-Exupéry liegt aber im Humor, der dieses Buch gekonnt nochmals erhebt.

Fazit: Humorvolle Story, die sehr zum Nachdenken anregt. 5 von 5 Sternen