Rezension

When the Killing's done

Wenn das Schlachten vorbei ist - T. C. Boyle

Wenn das Schlachten vorbei ist
von T. C. Boyle

Bewertet mit 2 Sternen

In dem Buch geht es um die Wissenschaftlerin Alma und ihren Rivalen Dave, welcher Tierschützer ist. Im Mittelpunkt des Ganzen stehen die Inseln Anacapa und Santa Cruz. Alma möchte die dort ursprünglich vertretenen Tierarten vor dem Aussterben retten, da diese mit der Zeit von Ratten bzw. Schweinen verdrängt wurden. Dave hingegen ist mit ihren Maßnahmen nicht einverstanden, da für ihn jedes Lebewesen gleich ist und somit müssen die Ratten und Schweine vor dem Ausrottungsversuch geschützt werden.
Beide liefern sich erbitterte Gefechte, wobei das, was teilweise absurd wirkt, zum Nachdenken anregen soll.

Ich bekam das Buch zum Geburtstag geschenkt, ansonsten hätte ich es vermutlich nie angerührt. Als ich jedoch den Klappentext las und die positiven Rezensionen sah, war ich sehr gespannt.
Das Buch ist gut geschrieben, zumindest hatte ich auf Grund des Schreibstiles keine Probleme im Lesefluss zu bleiben. Was mich allerdings massiv gestört hat, waren die vielen Sprünge von Kapitel zu Kapitel. Erst wird z.B. von einer Schiffbrüchigen erzählt, was wiederum die Enkelin derselben tut. Dann im nächsten Kapitel geht es plötzlich um Dave, Jahre später.
Normalerweise habe ich keine Schwierigkeiten, solchen Sprüngen zu folgen, wenn sie gut gemacht und klar ersichtlich sind. Doch hier bin ich dermaßen durcheinander gekommen (was zusätzlich wohl auch daran liegt, dass viele Personen Namen mit A am Anfang hatten: Alma, Alicia, Anise), dass ich schon relativ schnell die Lust an dem Buch verloren und der Geschichte auch kaum noch folgen konnte.

Aber nun doch mal zum Positiven:
Boyle gelingt es sehr gut, die verschiedenen Standpunkte von Alma und Dave zu erklären so, dass man bei beiden die Beweggründe gut nachvollziehen kann und erkennt, dass es eigentlich ein auswegsloser Kampf ist, den aber beide berechtigt sind zu gewinnen. Außerdem regt es einen wirklich zum Nachdenken an, denn warum sollte ein Rattenleben weniger Wert sein, als das eines Vogels. Nur weil sie nicht schön aussehen und Allesfresser sind? Klar, sie verdrängen die dort heimischen Tierarten, aber so ist doch der Lauf der Dinge. Früher sind die Tiere auch ohne die Hilfe des Menschen zurechtgekommen, warum also eingreifen?

Wäre es nicht so sprunghaft geschrieben, hätte es mir sicher mehr Freude beim Lesen bereitet. Allerdings kommt dann noch hinzu, dass es absolut nicht mein Genre ist. Ich kann mich für Öko-Romane anscheinend einfach nicht begeistern. Auch etwas, was mir das Lesen dieses Buches gebracht hat.
Wenn man so ein Genre also nicht mag, sollte man die Finger davon lassen, ansonsten ist es sicher eine gute Unterhaltung.