Rezension

Whisky mal anders....

Whisky mit Schuss - Melinda Mullet

Whisky mit Schuss
von Melinda Mullet

Bewertet mit 3.5 Sternen

Dies ist schon der 3. Teil um Abigail Logans Whiskydestillerie und diesmal werden wir auf einen Wettbewerb in das exklusive Landhotel Eagle Lodge entführt, um nominierte Whiskys zu prämieren und Abbey Glen ist diesmal mit dabei. Aber wie sollte es auch anders sein, Vorfälle und Mord scheinen Abi regelrecht zu verfolgen, denn zwei Jurymitglieder werden tot aufgefunden und Abi kann nicht aus ihrer Haut und versucht zusammen mit Komissar Michaelson die Todesursachen aufzuklären, was sich schwieriger gestaltet als es scheint. Viele Verdächtige, nichts passt zusammen, jeder hätte Gründe und doch fehlen die Zusammenhänge. Ein Katz und Mausspiel gegen die Zeit, denn der Wettbewerb geht nur über 4 Abende. 

Als Leser kennt man Abigail (Abi) eher als Naturperson, früher als Fotografin in Kriegsgebieten tätig, jetzt kümmert sie sich um die geerbte Whiskydestillerie. Doch sie muss sich in ihre neue Rolle erst noch einleben, was man bei diesem Wettbewerb immer wieder feststellt. Sie kann nicht aus ihrer Detektivhaut, auch wenn sie manchmal etwas plump an die Sache herangeht, aber auf irgendwie knuffige, liebenswerte Art. 
Hier fehlte mir allerdings das actionreiche, diese vielen spannenden Abläufe wie in den vorherigen Bänden. Hier erlebt man sehr viele Gedankengänge von Abi, viel polizeiliche Ermittlung und nicht unbedingt die Tat als solches. Natürlich ist es trotzdem spannend, aber dieses gewisse Etwas, was den Spannungsbogen hält fehlt etwas. Es fließt viel Whisky, jede Person wird unter die Lupe genommen und doch plätschert es ein wenig durch Abis viele Gedankenspielereien und mögliche Tatmotive vor sich hin. 
Zwar sind ihr Geschäftspartner Grant, ihr bester Freund Patrick und die treue Seele Cam auch mit bei dem Wettbewerb, kommen aber meines Erachtens die ganze Zeit etwas zu kurz, was sich zum Ende ein wenig ändert, aber leider auf eine völlig andere Art. Nur die Konkurrentin Brenna sorgt durch ihre Vergangenheit und ihren Bezug zu Abby Glen ein bisschen für angespannte Stimmung. 
Das Ende selbst ist für den Leser wie eine Art Cliffhanger, erzeugt es doch trotz einiger Schwächen doch Lust auf den nächsten Teil, der hoffentlich nicht lange auf sich warten lässt. 

Fazit: Im Vergleich zu den beiden anderen Teilen etwas schwach von der Handlung selbst , dafür etwas zu viele Dialoge und Gedankengänge um die jeweiligen Personen. Dadurch konnte keine richtige Spannungserwartung aufkommen, obwohl ich Abi total sympathisch und von ihren teilweise trockenen Sprüchen wirklich herrlich finde und die witzigen Eskapaden ihres verrückten Hundes Liam lockern die trübe Stimmung aufgrund der Vorfälle immer wieder auf. Da die Geschichte aus ihrer Sicht geschrieben ist, bekommt man dadurch noch ein bisschen mehr Einblick in ihre Gefühlswelt, was ich persönlich auch genau passend finde.