Rezension

Whisper

Whisper - Isabel Abedi

Whisper
von Isabel Abedi

Bewertet mit 5 Sternen

Die 16-jährige Noa hat eigentlich so gar keine Lust auf Urlaub in einem kleinen Dorf im Westerwald. Lediglich das Versprechen einer eigenen Dunkelkammer konnte sie davon überzeugen, zusammen mit ihrer Mutter Kat, eine bekannten Schauspielerin und deren schwulen besten Freund Gilbert, den Urlaub zu verbringen. Von dem Haus sind alle sehr angetan, immerhin ist es 500 Jahre alt, wenn auch sperrlich möbliert und ausgesprochen renovierungsbedürftig, aber alles in allem sehr schön.

Bereits am ersten Abend schafft es Kat im Mittelpunkt des Dorfes zu stehen. Noa ist das Verhalten ihrer Mutter, wie so oft, ausgesprochen unangenehm, doch auf die Art und Weise lernen die 3 David kennen, einen jungen Mann aus dem Dorf, der ihnen bei der Renovierung des Hauses behilflich sein will.

Bereits am nächsten Tag beginnen die Arbeiten im Haus. Noa ist vom ersten Moment an angetan von David und auch er scheint sie zu mögen, aber wie es gewöhnlich zwischen Mann und Frau abläuft, immer wieder gibt es Missverständnisse zwischen den Beiden. Nichts desto trotz werden sie Freunde und David ist schon bald ein gern gesehener Gast im Hause. Eines Abends, nach getaner Arbeit, überredet Esoterik-Buchhändler Gilbert alle zu einer Seance. Anfangs stoßen sie auf einen nicht sonderlich gesprächigen Geist, der 2. Versuch landet bei Vincent van Gogh. Kat wird das Ganze zu viel, sie bricht die Seance ab und auch Gilbert zieht sich zurück.

Noa und David hingegen beschließen, noch einen Versuch einer Beschwörung zu wagen und scheinen tatsächlich Erfolg zu haben. Ein Geist antwortet auf ihre Anrufung, Eliza. Doch was sie ihnen zu sagen hat, erschüttert die beiden jungen Leute: Sie wurde vor 30 Jahren in diesem Haus ermordet, ihre Leiche wurde nie gefunden und der Täter nie bestraft.

Die beiden können gar nicht glauben, was sie erlebt haben. Unabhängig voneinander beschließen sie, Nachforschungen anzustellen, ob es hier wirklich ein Mädchen namens Eliza gab und was aus ihr wurde. Doch überall wo sie nachfragen, stoßen sie auf eine Mauer des Schweigens. Nach und nach gelingt es ihnen, kleine Puzzleteile von Elizas Geschichte zu finden, doch wie sieht das Gesamtbild aus und wer hatte einen Grund, diese junge Frau zu ermorden? David und Noa beschließen, der Sache auf den Grund zu gehen - und ahnen nicht, in was für eine Gefahr sie sich begeben.

Bereits von dem Buch "Imago" der Autorin war ich sehr angetan und ich wusste bereits damals, dass ich noch weitere Bücher von ihr lesen wollte und was soll ich sagen: Dieses Buch ist fantastisch. Der Plot ist wunderbar ausgearbeitet und auch die beiden Protagonisten David und Noa wurden mit viel Liebe zum Detail und Tiefe in Szene gesetzt. Den Schreibstil kann ich nur als mystisch-fesselnd beschreiben, sodass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen mochte. Eines steht fest, ich will mehr davon und ich hoffe, dass mir bald wieder ein Buch dieser Autorin in die Hände fällt.