Who wants to live forever
Bewertet mit 3.5 Sternen
Jens Lubbadeh hat mit seinem 2016 erschienenen Debut eine vermeintliche Utopie entworfen: die Menschheit hat den Tod besiegt, indem sie "Ewige" herstellen kann, digitale Kopien eines jeden, der einen Lebenstracker unter der Haut trägt (wird mit 3 Jahren eingepflanzt), und sich das auch leisten kann. Nicht wenige nehmen dafür Kredite auf, wofür sie lebenslang für die Firma "Immortal" arbeiten müssen.
Michael Jackson bricht seine eigenen Rekorde (was sind schon 47 Wochen Platz 1 in den Billboard-Charts für "Thriller"), die Beatles und Queen sind auf Welttournee, die mächtigsten Länder werden von bekannten Prädidenten regiert (JFK, Helmut Schmidt), alles könnte so...gut sein. Doch dann verschwindet eines Tages der Ewige von Marlende Dietrich, und Benjamin Kari, ein Spezialist bei der Herstellung von Ewigen, soll sie suchen - gerade er, der sich selber als einen Langweiler, einem kleinen Teil des großen Rads betrachtet. Natürlich steckt mehr hinter dieser heilen Welt, und schon bald gerät Kari in gefährliche Bahnen, und stößt dabei auch an seine eigenen Grenzen: will er nach seinem Tod ewig leben?
Dieses Szenario ist letztendlich gar nicht so weit in der Zukunft entfernt; erst letztes Jahr gab es eine Konzertreihe mit dem Hologramm des 2010 verstorbenen Sänger Ronnie James Dio (Rainbow, Black Sabbath).
Ein gelungener Start für den Autor!
7/10 Punkte