Rezension

Wichtig!!!!

Die Geschichte der Bienen - Maja Lunde

Die Geschichte der Bienen
von Maja Lunde

Bewertet mit 4.5 Sternen

Allgemeines:

Maja Lunde lebt mit ihrer Familie in Oslo. Die Geschichte der Bienen ist ihr erster Roman für Erwachsene. Er ist am 20. März 2017 auf Deutsch bei btb als gebundenes Buch erschienen und umfasst 509 Seiten. Lunde hat für diesen Roman den norwegischen Buchhändlerpreis erhalten und auch aus anderen Ländern große Resonanz erhalten.
Das Cover ist in dezenten Farben zurückhaltend gestaltet und schafft gerade deshalb Aufmerksamkeit: Nur eine tote Biene ist ganz verloren abgebildet. Das berührt, ohne dass man sagen kann, warum.

Inhalt:

„England im Jahr 1852: Der Biologe und Samenhändler William kann seit Wochen das Bett nicht verlassen. Als Forscher sieht er sich gescheitert, sein Mentor Rahm hat sich abgewendet, und das Geschäft liegt brach. Doch dann kommt er auf eine Idee, die alles verändern könnte – die Idee für einen völlig neuartigen Bienenstock.

Ohio, USA im Jahr 2007: Der Imker George arbeitet hart für seinen Traum. Der Hof soll größer werden, sein Sohn Tom eines Tages übernehmen. Tom aber träumt vom Journalismus. Bis eines Tages das Unglaubliche geschieht: Die Bienen verschwinden.

China, im Jahr 2098: Die Arbeiterin Tao bestäubt von Hand Bäume, denn Bienen gibt es längst nicht mehr. Mehr als alles andere wünscht sie sich ein besseres Leben für ihren Sohn Wei-Wen. Als der jedoch einen mysteriösen Unfall hat, steht plötzlich alles auf dem Spiel: das Leben ihres Kindes und die Zukunft der Menschheit.

Wie alles mit allem zusammenhängt: Mitreißend und ergreifend erzählt Maja Lunde von Verlust und Hoffnung, vom Miteinander der Generationen und dem unsichtbaren Band zwischen der Geschichte der Menschen und der Geschichte der Bienen. Sie stellt einige der drängendsten Fragen unserer Zeit: Wie gehen wir um mit der Natur und ihren Geschöpfen? Welche Zukunft hinterlassen wir unseren Kindern? Wofür sind wir bereit zu kämpfen?“ (Quelle: Verlagsgruppe Random House)

Meine Meinung:

Ein wunderbares Buch und das aus verschiedenen Gründen:
Lunde hat einfach einen tollen Schreibstil. Sie schreibt nüchtern, bewertet nicht, sondern deutet eher an. Das gefällt mir gut.
Außerdem gelingt ihr ein toller Spannungsaufbau durch die unterschiedlichen Erzählebenen. Der Leser ist immer orientiert, da auf jeder Seite unten vermerkt ist, auf welcher Ebene gerade erzählt wird. Diese Art des Erzählens findet man zur Zeit in vielen Büchern, oft wirkt sie aufgesetzt. Bei Lunde ist das anders, alles ist im Fluss und muss genauso zusammengebaut werden.

Die Bedeutung der Bienen wird einem krass vor Augen geführt, dennoch ist dieses Buch mehr als eines über die Bienen an sich. Man lernt viel über das Zusammenleben und die Bedeutung der Bienen für die Umwelt, man lernt aber noch mehr über Wünsche und Hoffnungen, Individualität und Gemeinschaft, Liebe und Zuversicht. Klingt kitschig, ist es aber nicht, weil Maja Lunde so großartig erzählt.

Die Chinesin Tao lebt im Jahr 2098 in einer Gesellschaft, die jede Hoffnung verloren hat. Die Bienen sind ausgestorben.
Der Engländer William, lebt im Jahr 1872, ist Saatguthändler und ein genialer Erfinder. Er liebt die Bienen sehr.
Der Amerikaner George lebt im Jahr 2007, ist Bienenzüchter und Imker.
Allen Protagonisten ist die Liebe zu Ihren Kindern und den Bienen gemein. Das verbindet sie und gibt ihnen Hoffnung. Wodurch sie außerdem verbunden sind, weiß man, wenn man das Buch gelesen hat.

Fazit:

Die Geschichte des Bienen ist ein wunderbares Buch. Ich hätte gerne noch mehr über die Lebenswege der Protagonisten erfahren. Besonders Tao und ihr Leben in der Zukunft haben es mir angetan.