Rezension

Wichtige Themen mit durchwachsener Umsetzung

Dark Addiction -

Dark Addiction
von Josy B. Heard

Bewertet mit 3 Sternen

Worum geht’s?

Kurz nach ihrem Highschool-Abschluss will Evelyn einfach nur noch raus aus ihrer kleinen Heimatstadt und ein neues Leben anfangen. Hals über Kopf reist sie nach Tampa, um sich dort an der Universität einzuschreiben – und lernt dabei nicht nur sich selbst neu kennen, sondern auch ausgerechnet den Menschen, der ihr Herz höher schlagen lässt, als eigentlich gut wäre.

 

Meine Meinung

Grundsätzlich finde ich es richtig und wichtig, Themen wie psychische Probleme, toxische Beziehungen oder Akzeptanz literarisch zu behandeln und damit Repräsentationsflächen zu schaffen. Irgendwie ist es mir hier beim Lesen aber trotzdem leider nicht wirklich gelungen, mich mit den Charakteren anzufreunden und ihre Emotionen als authentisch wahrzunehmen.

Der Schreibstil an sich war ganz angenehm zu lesen, was mich aber relativ schnell schon irritiert hat, war dann der Handlungsbogen. Grundsätzlich kam man zwar recht flott durch die Geschichte durch, zu Beginn des Buches hatte ich aber irgendwie das Gefühl, dass kaum etwas wichtiges passiert ist. Die Phase, in der die Charaktere vorgestellt wurden und ihrem Alltag nachgehen, hat sich in meinen Augen einfach etwas in die Länge gezogen, weshalb mir phasenweise nicht so ganz klar war, worauf die Geschichte schlussendlich eigentlich hinauslaufen sollte.

Schade fand ich auch, wie konstruiert die Beziehung der beiden Protagonisten auf mich gewirkt hat. Grundsätzlich war es ja irgendwo ganz interessant, die Probleme der zwei zu verfolgen, aber als wirklich authentisch habe ich weder ihre emotionalen Entwicklungen (wenn man die denn überhaupt Entwicklungen nennen kann), noch ihre Beziehung wahrgenommen. Positiv an der Geschichte war für mich immerhin, dass wenigstens Evelyn schlussendlich ein wenig ihres Selbstwertgefühls wiedererlangt. Nichtsdestotrotz bin ich immer noch der Meinung, dass sie sich zuvor auch von Tobias einfach zu viel hat gefallen lassen, was die mangelnde Chemie zwischen den beiden in meinen Augen leider nur noch mehr betont hat.

Tobias war ganz ehrlich nicht mein Fall, denn sympathisch geworden ist er mir bis zum Schluss nicht. Sowohl seine, als auch Evelyns Geschichte ist einfach ein riesiges Trauma, was ihn bzw. sein Verhalten anderen Menschen gegenüber im direkten Vergleich mit Evelyn jedoch wirklich in kein besseres Licht rückt. Viel mit ihm anfangen konnte ich daher leider nicht, wodurch ich insgesamt leider nur ein durchwachsenes Leseerlebnis mit diesem Buch hatte.

 

Fazit

Thematisch werden hier auf jeden Fall einige wichtige Punkte angesprochen, die definitiv mehr Aufmerksamkeit verdient haben. Die Figuren haben es mir allerdings nicht leicht gemacht, richtig in die Geschichte hineinzufinden und Sympathien aufzubauen, was auf Dauer leider einfach sehr anstrengend war.

Dafür gibt es knappe drei Bücherstapel von mir.