Rezension

Wichtiges Thema, Umsetzung ok

Ich bin V wie Vincent - Lucinde Hutzenlaub

Ich bin V wie Vincent
von Lucinde Hutzenlaub

Bewertet mit 3.5 Sternen

Ein Jugendbuch über ein immer aktuelles Thema.

 

Milo ist mit seiner Familie von Namibia nach Deutschland gezogen. Doch dieser Umzug tut der Familie nicht gut und entfremdet sie immer mehr. Und in der neuen Schule läuft es auch nicht so gut, denn Max hat es auf Milo abgesehen.

 

Das Thema dieses Buches ist nicht neu, Mobbing ist überall. Entweder hat man es selbst erlebt als Opfer, war Täter oder eben einer der Zuschauer, der sich nicht getraut hat etwas zu unternehmen. Ich kenne niemanden, der nicht irgendwie damit in Berührungen gekommen ist. Somit ist es brandaktuell, aber auch teilweise schon ein wenig „ausgelutscht“. Hier bedient sich die Autorin auch wieder vieler Klischees, der Neue aus dem Ausland mit komischem Nachnamen, der dem Klassenchef in die Quere kommt. Und ehrlich gesagt verrät mir der Klappentext schon zu viel. Da hätte ein kürzerer Aufhänger gereicht.

Milo ist ein lieber Charakter, möchte nicht zu sehr auffallen und bleibt so in der Schule eher zurückhaltend, was er aber durch „V wie Vincent“ kompensiert. Die Geschichte wird aus seiner Sicht erzählt, wechselt aber auch zu Nike und am Ende auch kurz zu Carl, dem Bruder. Das hat mir gut gefallen, um die Gedankengänge besser verstehen zu können. Doch trotz diesem Wechsel ist der Funke nicht komplett übergesprungen. Ich denke, ich bin schon zu alt für dieses Buch, für jüngere Leser passend zur Altersgruppe der Schüler ggf. etwas jünger kann ich es definitiv empfehlen. Sie werden sich besser damit identifizieren können. Was mich besonders gestört hat, waren teilweise die Lehrer und ihr Verhalten. Und leider ist das aber wirklich so. Es gibt wenige Lehrer, die agieren und reagieren, wenn sie Mobbing bemerken.

Für mich war die Geschichte und der Hergang zu konstruiert und vorhersehbar. Dennoch bin ich gut unterhalten worden und die Geschichte lässt sich gut und schnell lesen. Und dieses Thema kann man nicht oft genug erwähnen. Hier ist es wenigstens angenehm verpackt.

 

Ein schönes Buch mit einem wichtigen Thema.