Wie beeinflusst die Familiengeschichte das eigene Leben?
Bewertet mit 4.5 Sternen
Sacha Batthyanys stammt aus einem alten ungarischen Adelsgeschlecht. Mit seiner Herkunft und seiner Familiengeschichte hat er sich bisher nie befasst. Dann jedoch macht ihn eine Kollegin auf einen Artikel aufmerksam, in dem es um einen Massenmord an Juden geht - und daran soll seine Großtante maßgeblich beteiligt gewesen sein. Der Autor begibt sich auf Spurensuche.
Ich betreibe selber Ahnenforschung, und habe dabei selber schon festgestellt, dass es Sachen in der Familiengeschichte gibt, die gerne tot geschwiegen werden.Daher hat mich sehr interessiert, wie der Autor versucht, der Geschichte seiner Familie auf die Spur zu kommen. Durch das Tagebuch seiner Großmutter erfährt er dadurch von dem Schicksal jüdischer Familien in Ungarn. Sein Vater kann ihm über den Gulag und Russlands Rolle in der Zweit des zweiten Weltjkrieges berichten. Er lernt Leute kennen, die ihm ihre Sicht der Geschichte erzählen. Er reist an die Schauplätze der einzelnen Ereignisse und lernt Nachfahren der entsprechenden Familien kennen. Und während er für sich versucht, der Wahrheit der Ereignisse auf den Grund zu gehen, ändert sich sein Denken, seine Sicht auf die Dinge. Und er beginnt sich zu fragen, ob die alte Geschichte auch ihn selber noch betrifft.
Mir hat das Buch gut gefallen, es ist unterhaltsam geschrieben und behandelt die Themen dennoch mit dem nötigen Respekt. Besonders gut gefiel mir die Wandlung, die im Denken des Autors stattfand. Es ist nicht nur für geschichtlich interessierte Menschen geeignet. Ich würde es auch Leuten empfehlen, die mit dem Gedanken spielen ihre eigene Familie zu erforschen, denn nicht immer kommen nur positive Dinge zu Tage.