Rezension

Wie der jemenitische Kaffee die Welt erobert - ein Abenteuer ohnegleichen

Der Mönch von Mokka - Dave Eggers

Der Mönch von Mokka
von Dave Eggers

Bewertet mit 4 Sternen

Mokhtar Alkhanshali, ein 24jähriger US-Amerikaner jemenitischer Abstammung, verdient sich nach diversen Rückschlägen als Portier seinen Lebensunterhalt. Durch Zufall erfährt er, dass der Jemen eine jahrhundertealte Kaffeetradition besitzt, die jedoch im Rest der Welt fast völlig vergessen ist. Voller Enthusiasmus setzt er sich in den Kopf, jemenitischen Kaffee wieder zu seinem Ruhm zu verhelfen und damit auch den Menschen dort zu einem sicheren Einkommen. Er investiert in den nächsten Jahren seine gesamte Zeit, sich das notwendige Wissen beizubringen und Kontakte mit den Farmern, Röstern usw. zu knüpfen. Doch als er kurz vor dem Ziel scheint, bricht ein Krieg im Jemen aus. Und Mokhtar und seine Bohnen sind mittendrin.
Es ist unglaublich, was dieser Mensch alles erlebte, bis er seinen Traum vom jemenitischen Kaffee in der Welt in die Tat umsetzen konnte. Die Erkenntnis, dass die meisten Kaffeefarmer kaum wussten, wie man richtig gute Bohnen erntet und behandelt; die schwierigen Verhältnisse im Jemen, die langfristige Planungen praktisch unmöglich machten; und zuguterletzt noch ein Bürgerkrieg, der Mokhtar und seine Freunde immer wieder in lebensgefährliche Situationen brachte. Das Alles liest sich fast mehr wie ein Abenteuerbuch als eine wahre Geschichte.
Doch der Autor, Dave Eggers, beschränkt sich nicht nur auf diesen Lebensabschnitt des jungen Mannes. Man erfährt viel über die Geschichte, die Tradition, den Anbau und die Herstellung des Kaffees - ich würde fast meinen, eigentlich alles ;-) Und dazu auch viel über den Jemen, die Ursache der Unruhen und wie es zu diesem Bürgerkrieg kam.
Eigentlich ist es ein Sachbuch, aber es liest sich wie ein Roman und wüsste ich es nicht besser, hätte ich nach dem Ende mit fester Überzeugung behauptet: 'Wirklich spannend, aber natürlich alles fiktiv.' Weshalb es nicht zu fünf Sternen reichte, liegt am Schreibstil, den ich stellenweise schon recht schlicht fand. Manchmal kann man halt nicht Alles haben ;-)