Rezension

Wie der Mensch die Natur und sich selbst zähmte

Spiel des Lebens - Alice Roberts

Spiel des Lebens
von Alice Roberts

Bewertet mit 5 Sternen

10 Arten, die unsere Welt veränderten

Alice Roberts ist vom Fach. Als Medizinerin, Anthropologin und Paläopathologin weiß sie ganz genau über was sie schreibt. Der Untertitel ihres neuesten Buches lautet "Wie der Mensch die Natur und sich selbst zähmte". Roberts pickt sich 10 Arten aus dem Pflanzen- und Tierreich heraus, die auf die menschliche Entwicklung einen entscheidenden Einfluss hatten, wie Hunde, Weizen, Rinder, Mais, Kartoffeln, Hühner, Reis, Pferde, Äpfel und zu guter Letzt den Menschen selber. Dabei handelt es sich um Tiere und Lebensmittel, die in der heutigen Zeit, zumindest im Westen, im Überfluss vorhanden sind und über die man sich keine Gedanken macht. Doch was wäre wenn es diese Pflanzen und Tiere nicht gäbe bzw. inwiefern haben sie die menschliche Evolution beeinflusst und der Mensch die Entwicklung dieser Arten? Anschaulich, ausführlich und äußerst unterhaltsam wird dem Leser so manches vor Augen geführt, was heute so selbstverständlich ist. Die Autorin veranschaulicht dies zuerst am Beispiel von Hunden. Wann war der Hund eigentlich ein Hund? Man weiß, dass vor ca. 12.000 Jahren der Hund domestiziert wurde. Vermutlich wurde ein Wolfwelpe von Menschen gezähmt, um es für bestimmte Zwecke zu nutzen. Was unterscheidet diese Unterart des Wolfes genetisch vom Wolf? Ihre These lautet, dass der Mensch sie alle zähmte, er wurde jedoch auch von ihnen gezähmt. Das mag bei Reis, Mais, Weizen und Äpfel etwas verwundern, aber wurde der Mensch nicht deshalb sesshaft, betrieb Ackerbau, konnte sich vermehren usw.. Man könnte das nun noch viel weiter spinnen. 
Bei "Spiel des Lebens" handelt es sich um ein vielseitig recherchiertes, wissenschaftliches Buch, meisterhaft erzählt. Alice Roberts verpackt Archäologie, Anthropologie, Genetik sowie Ethik in eine allgemein verständliche, dennoch nie triviale Art und Weise.