Rezension

Wie der Weg in einen Irrgarten

ALLES WAS ICH DIR GEBEN WILL - Dolores Redondo

ALLES WAS ICH DIR GEBEN WILL
von Dolores Redondo

" Wie der Weg in einen Irrgarten..."
so schrieb ich in meinem Leseeindruck nach der Lektüre der Leseprobe.

Und genauso beginnt sich der Schriftsteller Manuel nach dem Tod seines Ehemannes Alvaro in einen wahrhaften Irrgarten zu verirren. Denn sein Liebster, so scheint es, hatte neben seinem Leben mit Manuel noch ein anderes in Galicien. Hier tun sich im Zusammenhang mit Alvaros Familie, die dort lebt, nach und nach immer mehr Abgründe auf. Was Manuel in der Zeit der Aufdeckung all dieser Geschehnisse und Umstände erfährt, ist echt erschütternd.
Die kriminalistischen Details der Tat nehmen nicht zu viel Raum ein und kommen genau zur rechten Zeit im Buch. Ich bin zwar durchaus Krimi- Fan, doch was in diesem Buch alles enthüllt wird, wovon man vorher keinen blassen Schimmer hatte, hat erste Priorität und da hat Dolores Redondo genau die richtige Gewichtung vorgenommen.
Ich kam beim Lesen größtenteils gut voran, dank der flüssigen Schreibweise findet man sich recht schnell in das Geschehen ein. Der Protagonist Manuel ist mir sofort von Beginn an sympathisch, seine Gedankengänge sind schlüssig und nachvollziehbar.
Den einzigen kleinen Kritikpunkt bildet der unmittelbare Schluss, denn wenn man sich so ca. 60 Seiten vor dem Ende befindet, wirkt das Ganze ein wenig in die Länge gezogen.

Alles in allem ein toller Roman mit geringem Abzug in der B-Note.