Rezension

wie ein irrer Roadtrip, der mitten durch die Nacht brettert

NIGHT – Nacht der Angst -

NIGHT – Nacht der Angst
von Riley Sager

Bewertet mit 4 Sternen

Inzwischen gehört Riley Sager für mich zu den Thriller Autoren, bei denen ich absolut nicht mehr vorbeikomme.
Auch sein neuestes Werk „Night: Nacht der Angst“ hörte sich so gut an, dass ich ihn direkt verschlingen musste.

Der Schreibstil des Autors ist dabei sehr einnehmend und fesselnd. Die Atmosphäre dabei düster und etwas unheimlich.
Charlie spielt hierbei wohl die wichtigste und tragendste Rolle.
Charlie ist seltsam, was manchmal schon etwas unheimlich ist. Aber sie hat sich auch irgendwo auf ihrem Weg verloren, was ihren Weg wohl mehr als geprägt hat.
Ich hab keine Ahnung, ob ich sie mochte, sie war eben da.
Was sich auch mit den übrigen Charakteren so verhielt. Allesamt sind sie sehr geheimnisvoll, etwas creepy und nur wenig durchschaubar.
Das hat mir richtig gut gefallen, weil ich niemals hinter die Fassade schauen konnte.

Der Einstieg war etwas holprig und gelang mir zunächst nicht ganz so leicht, was aber zum Glück nicht lange anhielt.
Dabei spürt man stets eine unterschwellige Spannung, die in eine gefährliche Ruhe mündet.
Stets im Fokus steht der Campus Killer und man hat sämtliche Charaktere in Verdacht.
Unterstützend dazu erfährt man auch unterschiedliche Perspektiven, je nachdem, wer gerade im Zentrum des Geschehen liegt.
Dadurch werden sie zwar nicht so extrem tiefgründig, aber man hinterfragt ihre Absichten immer wieder.
Besonders Charlie zeichnet die Handlungen mit ihrer etwas beängstigenden Art.
Der erste Teil ist dabei noch etwas ruhig, erst im späteren Verlauf zieht der Autor das Tempo ordentlich an.
Dabei schmeißt er nur mit gezielten Twists um sich, was gerade in den einzelnen Momenten ordentlich für Auftrieb sorgt.
Dadurch wurde es aber auch wirr und nur wenig überschaubar.
Die Dinge überschlagen sich regelrecht.
Plötzlich ist man wie erschlagen und weiß gar nicht, was man überhaupt noch glauben oder denken soll.
Trotzdem muss ich gestehen, dass mir etwas Tiefe gefehlt hat. Die Charaktere wirkten etwas flach. Auch wenn ich ihre Intension bis zu einem gewissen Grade absolut nachvollziehen konnte.
Das Ende mutet ziemlich spektakulär an.
Die Handlung ist durchzogen mit Paranoia, Wahn und unstillbarem Rachedurst.
Insgesamt hat es mich extrem gut unterhalten, ist aber beileibe nicht sein bestes Werk.
Thriller-Leser werden ihre wahre Freude daran haben. Weil es kurz und knackig ist, dabei aber auch mit nervenaufreibenden Momenten punktet.

Fazit:
"Night „Nacht der Angst“ von Riley Sager ist wie ein irrer Roadtrip, der mitten durch die Nacht brettert.
Nervenaufreibend, unheimlich und gefährlich ruhig.
Ein Thriller, der gerade mit den Charakteren, die Spannung oben hält.
Egal was man auch tut, auf die Auflösung würde man niemals kommen.
Thriller-Leser werden ihre wahre Freude daran haben.
Ein kurzweiliger Thriller, der den Puls nach oben schnellen lässt.