Rezension

Wie ein Kaleidoskop

Nur ein paar Nächte -

Nur ein paar Nächte
von Fabian Neidhardt

Bewertet mit 5 Sternen

Gebundene Ausgabe: 248 Seiten

Haymon Verlag (28. Februar 2023)

ISBN-13: 978-3709981740

Preis: 22,90 €

auch als E-Book erhältlich

 

Wie ein Kaleidoskop

 

Inhalt:

Für Ben, 34, alleinerziehender Vater der 12-jährigen Mia, kommt es knüppeldick. Die Mutter erzählt am Telefon gerade vom Seitensprung des Vaters, als dieser auch schon mit seiner Reisetasche vor Bens Tür steht, um für ein paar Nächte bei ihm unterzukommen. Als dann auch noch die Polizei Mia nach Hause bringt, die in Hamburg nach ihrer Mutter suchen wollte, kommt Ben ins Straucheln …

 

Meine Meinung:

Schon der Debütroman des Autors, „Immer noch wach“, konnte mich absolut begeistern. So musste ich natürlich auch sein zweites veröffentlichtes Werk lesen, das mich nicht enttäuscht hat. Fabian Neidhardt - ein Name, den ich mir definitiv auch weiterhin merken werde.

 

Mit leichter Feder skizziert Neidhardt das Bild einer außergewöhnlichen Familie. Wie in einem Kaleidoskop ändert sich dieses Bild aber immer wieder. Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit, Wechsel zwischen den verschiedenen Personen bringen immer wieder andere Ansichten an den Tag. 

 

Es gibt viel Unausgesprochenes, das zu Kränkungen führt. Entschuldigungen, die auf sich warten lassen. Lebenspläne, die sich dann als doch nicht so genial und einfach erweisen. Dabei schafft der Autor es, die Figuren sehr plastisch darzustellen und mir die Handlungsweisen der einzelnen Personen sehr gut nachvollziehbar zu beschreiben. Oft werden Themen von zwei Seiten betrachtet, zum Beispiel Kinderwunsch. Der eine will, die andere nicht. Beide Seiten kommen hier zu ihrem Recht, niemand wird verurteilt. 

 

Mit knapp 250 Seiten wirkt der Roman nicht besonders mächtig, aber da steckt noch so viel mehr zwischen den Zeilen drin. Es werden viele Themen angerissen, über die man sich noch lange Gedanken machen kann. Ben und vor allem seine tolle Tochter Mia werden daher sicher noch lange in mir nachhallen.

 

★★★★★