Rezension

Wie ein langes modernes Märchen aus Tausendundeine Nacht

Amrita. Am Ende beginnt der Anfang - Aditi Khorana

Amrita. Am Ende beginnt der Anfang
von Aditi Khorana

Bewertet mit 2 Sternen

„In einem Land vor unserer Zeit wuchsen einst die schönsten und ältesten Bäume der ganzen Welt. Die Bäume standen schon, da gab es noch keine Menschen und auch keine Vetalas – jene Unsterblichen, die die Erde neben den ersten Menschen bevölkerten, ehe sie beinahe alle verschwanden.“

Mit diesen Sätzen beginnt Amrita und damit auch die Parabel vom Land der Träume. Es ist eine kurze Erzählung als Einführung in die Geschichte und quasi die Moral des Buches. Für mich war dies eine traumhaft schöne Erzählung und hat die Erwartungen an das Buch höher gesetzt.

Bereits das Cover hat mich verzaubert. Man sieht ihm direkt an, dass es sich um ein Jugend-Fantasybuch handelt. Was es eigentlich darstellt ist nicht eindeutig, aber hier kann sich wohl jeder nach der Lektüre eine eigene Meinung bilden. Für mich gibt es mehrere Möglichkeiten, was eigentlich auf dem Cover abgebildet wird.

Mit dem Cover und der Parabel zu Beginn ist mir der Start in die Geschichte sehr leicht gefallen. Ich war begeistert von den kreativen Ideen. Auch die Vorstellung der eigentlichen Geschichte ist gut gelungen. Ich bin eingetaucht in eine orientalische Welt und habe Amrita, ihre Familie und Freunde kennen gelernt. Nach der ersten Begeisterung bekam meine Stimmung jedoch einen Dämpfer, als die ersten Längen auftauchten. Es gibt wirklich viele gute Ideen, aber zwischendrin zieht sich die Handlung an manchen Stellen ganz schön, sodass hier einfach die Spannung rausgenommen wurde.

Nach der Flucht von Amrita aus dem Palast hätte ich gedacht, dass es mit viel Action weitergeht, aber auch hier gibt es viele Längen und ein paar wirklich vorhersehbarer Wendungen. An dieser Stelle war ich wirklich enttäuscht von der Geschichte und ich mochte nicht unbedingt weiterlesen.

Im letzten Drittel überstürzen sich dann die Ereignisse und für mich war die Handlung ziemlich verworren. Wenn der Titel „Am Ende beginnt der Anfang“ lautet, hätte ich mich eigentlich darauf einstellen können, dass die Handlung etwas kompliziert wird. Nach dem langsamen Mittelteil war ich von der Schnelligkeit zum Ende hin wirklich überrascht. Zum Glück gab es hier jedoch ein paar Wendungen, die für mich überraschend kamen, sodass die Geschichte nach hinten raus noch mal besser geworden ist.

Insgesamt ist Amrita ein interessantes, modernes Märchen mit vielen guten Grundideen, das jedoch in der Umsetzung nicht wirklich überzeugen konnte. Der Inhalt kann leider nicht halten, was die Verpackung verspricht.