Rezension

Wie ein Traum, aus dem man nie erwachen möchte

Heute schon für morgen träumen - Lori Nelson Spielman

Heute schon für morgen träumen
von Lori Nelson Spielman

Lori Nelson Spielmanns Buch "Heute schon für morgen träumen", ist ein wundervolles Werk über die Schönheit und auch die Schwierigkeiten der Liebe, über das Leben, das Reisen und die Entdeckung seines wahren Ichs. Das Buch lädt zum Träumen ein und wer diese Einladung annimmt wird mitgenommen auf eine wundervolle Entdeckungsreise, nach der er auch viel für sich selbst mitgenommen hat und vielleicht seinen Blick auf die Welt und das Leben ein bisschen geschärft hat.
Der Schreibstil hat mich schon von der ersten Seite in seinen Bann gezogen und immer wenn ich Zeit hatte, hat das Buch mich eine Weile begleitet, so lange bis ich es dann leider doch wieder weglegen musste, weil etwas anderes dazwischengekommen ist, aber letztendlich ist es wie bei jedem guten Buch: Es ist viel zu schnell vorbei. Die Hauptperson Emilia, eine Italienerin, die in Amerika wohnt, wird am Anfang von der Autorin als ein einsamer, langweiliger Mensch vorgestellt, der sich von seiner Familie unterdrücken lässt wegen eines sogenanntes Fluchs, der alle zweitgeborenen Töchter in der Familie dazu verdammt, ihr Leben lang unverheiratet zu bleiben und keine Liebe zu kennen. Anfangs hatte ich nur Mitleid für Emilia, die eingesperrt ist in ihrem Leben und ihrem Job, der von der Familie und vor allem von ihrer Herrschsüchtigen Großmutter kontrolliert wird, doch man hat schnell gemerkt, dass irgendwo noch ein Wille in ihr steckt, der nur noch entdeckt werden muss. Gott sei dank gibt es ihre verrückte Großtante Poppy, eine Zweitgeborene, die von der Familie quasi abgestoßen wurde, aber aus irgendeinem Grund plötzlich den Kontakt zu Emilia sucht und sie auf eine Reise nach Italien mitnehmen möchte, um an deren Ende die Liebe ihres Lebens zu treffen.. 
Und schon beweist Lori Nelson Spielmann, dass in ihrer Protagonistin mehr steckt, als diese vorzugeben versucht, denn nach viel Ringen mit sich selbst und ihrer Familie stellt sie sich gegen diese und begibt sich zum ersten Mal in ihrem Leben in ein Abenteuer, in dem sie ihr wahres Ich kennenlernt.
Emilia war eine tollt Protagonistin, die während der Geschichte eine unglaubliche Veränderung mitgemacht hat, aber letztendlich nur zu sich selbst gefunden hat und ihr altes, falsches Ich zurückgelassen hat, Sie hatte viel Tiefgang und es war toll, ihren Weg mitzuerleben. Auch Tante Poppy habe ich total ins Herz geschlossen, da sie Emilia auf den richtigen Weg geführt hat und ihr so viel für diesen Weg mitgegeben hat, was sie endlich einmal gebraucht und auch verdient hatte. Das Buch war wunderschön geschrieben und hat mich als Leser völlig in eine andere Welt eintauchen lassen, aus der ich am liebsten gar nicht mehr auftauchen möchte. Es zeigt, jeder, egal wie sehr er sich von seinem Umfeld und den Menschen darin beeinflussen lässt, immer noch die Chance hat, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen und seinen eigenen Weg zu wählen, es ist nie zu spät, denn "du musst nicht so sterben".