Rezension

wie ein Wuckel alles durcheinander bringt und sich am Ende doch in Idas Herz schleicht

Plötzlich war ein Wuckel da - Uticha Marmon

Plötzlich war ein Wuckel da
von Uticha Marmon

Bewertet mit 5 Sternen

Eine zauberhafte und augenzwinkernde Geschichte und ganz anders als die typischen "Mama erwartet ein Baby"-Geschichten

Inhalt:

Ida ist ratlos. Was tun, wenn Mama und Papa ungefragt plötzlich ein Wuckel anschleppen?

Das Schlimmste: es stinkt und spuckt und brüllt Tag und Nacht. Trotzdem himmeln Mama und Papa es an und lassen alles und jeden stehen und liegen sobald das Wuckel schreit.

Doch bald schon stellt Ida fest, dass ein Wuckel doch recht praktisch ist, denn man kann ihm prima die Schuld in die Schuhe schieben. Bemalte Wände oder verschmutzte Küche? Na klar, das Wuckel wars!

 

Altersempfehlung: 3-4 Jahre

(kurze und verständliche Sprache in Reimform, wenig Text pro Seite)

 

Covergestaltung und Illustrationen:

 

Das Cover bringt das Thema perfekt auf den Punkt ohne zu viel zu verraten.

Klein Ida starrt fassungslos mit großen Augen und offenem Mund auf das neue Bettchen (mit Wal-Mobile passend zum Maskottchen des Verlages).

Allgemein gefallen mir die Illustrationen gefallen mir sehr gut (Mimik und Gesten). Der Vater mit Hipsterbart und Tattoos ist klasse ;-)

Für Kinder gibt es so viele Kleinigkeiten zu entdecken, die einem meist erst beim zweiten oder dritten (Vor-)Lesen auffallen.

Die Wandlung des Wuckels vom Monster zum Baby umrahmt die eigentliche Geschichte im Vorsatz und Nachsatz des Buches.

Während auf der ersten Doppelseite Idas Kunstwerke noch sie selbst mit Mama und Papa und auf Extrablättern die schaurig und gruseligen grünen Wuckel zeigen, ist auf der letzten Seite ein Familienportrait mit Papa, Wuckel, Ida und Mama - Hand in Hand und mit einer strahlenden Sonne im Hintergrund - zu sehen.

 

Fazit:

 

All die Gefühle eines werdenden Geschwisterkindes und der Umgang damit, werden kindgerecht rübergebracht.

Von der Wut über das Alleinsein bis hin zum Trotz mit der Ausrede "Das Wuckel wars!" zeigt Ida all das, was man aus vielen Kinderbüchern zum Thema "Geschwister" kennt. Dennoch ist diese Buch anders, denn das Baby tritt erst ganz zum Schluss in Erscheinung. Das Wort "Baby" sucht man ebenfalls vergeblich. Denn das neue Familienmitglied ist schließlich ein Wuckel ;-)

 

Denn erst als Ida vor Verzweiflung und zur Beruhigung sich selbst ein Lied vorsingt, wird das Wuckel plötzlich still. Sie riskiert einen ersten Blick auf das Wuckel und stellt fest, dass es gar kein Bengel und gar nicht  „grässlich, schaurig und hässlich“ ist. 

Es schaut aus wie ein Engelchen mit rosigen Wangen, großen wachen Augen und kichert und giggelt lustig vor sich hin.

Auch wenn es noch immer manchmal nervt und plärrt, ist das Muckel doch ein feines und süßes Kerlchen.

 

Eine zauberhafte und augenzwinkernde Geschichte, die ich allen werdenden großen Brüdern und Schwestern empfehlen kann.

Den das Buch ist ganz anders als die typischen "Mama erwartet ein Baby"- und "Ich bekomme ein Geschwisterchen"-Bücher.

 

...
Rezensiertes Buch: "Plötzlich war ein Wuckel da" aus dem Jahr 2019