Rezension

Wie eine bunte Zuckertüte von allem was dabei

Secret Academy - Verborgene Gefühle - Valentina Fast

Secret Academy - Verborgene Gefühle
von Valentina Fast

Bewertet mit 3 Sternen

Geschichten von Menschen, in diesem Fall noch recht jungen und Lebensunerfahrenen, mit besonderen Talenten oder Fähigkeiten wie in diesem Fall lese ich immer sehr gerne. Für mich war es der Grund dieses Buch anzufragen und bedanke mich daher bei netgalley und dem Verlag Bastei Lübbe für die Bereitstellung eines Leseexemplares.  

Der Klappentext verrät ja den Grundaufbau der Geschichte, daher gehe ich hier nicht nochmal drauf ein, nur um ein paar Zeilen mehr zu haben.

Das Buch beginnt in der Vergangenheit und erklärt uns warum die beiden ohne Eltern aufwachsen. Als Alexis dann in das spezielle Programm kommt und somit an die Secret Academy, muss sie ihre Schwester zurücklassen. Diese soll aber in wenigen Jahren ebenfalls auf ihre Tauglichkeit getestet werden. Kurz bevor es so weit ist, findet die genannte Entführung des Klappentextes statt.

Alexis muss nun herausfinden wer sie entführt hat und ihr Schaden zufügen will. Denn es stellt sich die Frage, ob die Entführer ebenfalls wissen wollen ob die Schwester als Agentin von nützen ist. Auf Karten erhält Alexis Anweisungen um Schritt für Schritt ihrer Schwester wieder näher zu kommen. Da diese unter ihre Zimmertüre geschoben werden, muss es mindestens einen Verräter in der Academy geben.

Sind es die Teenager mit denen sie seit vier Jahren zusammen lebt? Ist es der Direktor der die Ausflüge zu ihrer Schwester nur widerwillig duldet? Alexis steht vor der Herausforderung zu schweigen und gleichzeitig Hilfe zu brauchen.

Als zweite Story und trotzdem mit involviert kommt noch der unbekannte Adam hinzu. Dieser war Jahre lang verschwunden gewesen und hat mehr Geheimhaltungsstufen als alle anderen. Weiß er wo Cassie ist und hängt mit drin?

Das ist das Grundgerüst. Nun zu den Erzählsträngen die wie kleine Fäden einen geben und dennoch hier und da gefühlt einzeln verlaufen.

  • Wer hat Cassie entführt? Hier steckt Alexis die meiste Energie mit rein und muss zugleich herausfinden wer Freund und wer Feind ist.
  • Wer ist Adam? Der Fremde, der bei einem Einsatz zeigt, dass er auch Feinde hat. Eine interessante Nebenstory tut sich auf, wird aber nicht weiter nachverfolgt und wird sicherlich im zweiten Teil seinen Fortsatz finden. Diese ist jetzt schon nur durch die kleinen Häppchen besser als die Hauptgeschichte rund um Cassie.
  • Das Dilemma des hübschen Mädchens was zwei Kerle gleichzeitig haben kann. Ewig lang war sie im direkten Machtkampf mit Dean. Trainingspartner und zugleich Gegner bei erreichen der Bestenliste. Bei beiden ist viel Unausgesprochenes. Um das Ganze dann zu toppen, kommt es zum Kuss und die Liebesgeschichte beginnt. Wäre aber zu einfach, wenn es nur Dean wäre, immerhin läuft auch noch Adam da rum. Für mich war der Teil überflüssig und hat die Actionstory für mich kaputt gemacht.

So dass alles ist Teil der Geschichte. Gut gefallen hat mir das die Charaktere unterschiedlich sind, vor allem Alexis nicht nur das naive Mädchen. Aber leider fehlte dennoch sehr viel Tiefgang. Man liest Namen, aber hat dennoch keinen Bezug zu den Charakteren. Selbst Cassie scheint, trotz des zusammen Lebens, kochen, trainieren und all dem das Gefühl vermittelt, als wären es mehr Schulbekanntschaften als Freundschaften. Klar verbringen sie die Abende zusammen, aber so manche Handlung der Charaktere passte für mich nicht.

Alexis ist dabei ein Charakter, die mir sehr neutral aufgefallen ist. Ich finde sie weder besonders toll noch schlecht. Aber unscheinbar und für ihre wichtige Rolle, fast noch zu blass geschrieben.

Cool finde ich die Idee des Serums und der besonderen Eigenschaften. Ihre die Gefühle der Menschen zu lesen und diese zu beeinflussen kam ja hier und da zum Vorschein. Der Rest wirkte aber blass und bei vielen weiß ich bis heute nicht was die können. Hier ist das Buch sehr ausbaufähig.

So liegt der Schwerpunkt auf der Geschichte eines Mädchens, welches sich einen Kopf um ihren Abschluss macht, ihre Schwester retten will, niemanden mehr vertraut, zu vielen vertraut und dann noch zwei Männer am Backen hat. Alles zu viel und alles nur so halb bedient.

Eine sehr große „Action“ im Buch wird dann im hinteren Drittel recht schnell abgearbeitet und das letzte Drittel habe ich dann mehr überflogen als gelesen. Einfach weil es wie ein beenden des Buches mit Vorbereitung auf den nächsten Teil wirkte, aber lauter offene Fragen förderte aber nicht mehr die Spannung des Anfangs mit sich brachte.

Ein solides Buch, aber für mich kein Highlight für dieses Jahr.