Rezension

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Wie gerne wäre ich im Vogelhaus!

Das Vogelhaus - Eva Meijer

Das Vogelhaus
von Eva Meijer

In "Das Vogelhaus" beschriebt Eva Meijer das Leben von Len Howard nach eigenen Angaben in einem Mix aus Fakten und Fiktion.
Der erste Teil des Buches widmet sich der ersten Hälfte des Lebens von Len, die sich nicht den herkömmlichen Konventionen beugen will (heiraten und Kinder bekommen), sondern als Musikerin nach London geht und erfolgreich in einem Orchester spielt. Doch die Liebe zu den Vögeln, die ihr von ihrem Vater schon als Kind vermittelt wurde, verliert sie nie. Hier sind immer wieder kleiner Sprünge in der Geschichte, die ich zeitlich nicht 100% einordnen konnte, was aber vielleicht einfach den fehlenden Informationen geschuldet ist. Durchbrochen wird dieser Teil durch Geschichten über die Kohlmeise Sternchen, die sich dank Zeichnung einer Kohlmeise und Kursivschrift sehr deutlich vom Rest unterscheiden. Und diese kurzen Kapitel sind es, die von Anfang an mein Vogelfreundinnenherz haben höher schlagen lassen.

Dann kommt der wundervolle zweite Teil: Len zieht sich in das Vogelhaus zurück und studiert das Verhalten der Vögel. Sie verfolgt im Gegensatz zu anderen Forschern den Ansatz, das Verhalten der Tiere nicht im Labor zu erforschen sondern in ihrem natürlichen Lebensraum, da ihr Verhalten nur so unverfälscht ist. Die Beschreibung von Lens Leben mit den Vögeln hat mich total begeistert. Ich wäre am liebsten nicht nur in Gedanken in diese Welt eingetaucht. Das Vertrauen, dass sich zwischen ihr und den Vögeln entwickelt hat, die Kommunikation, die zwischen ihnen stattfand, ist einfach herrlich!

Hätte das ganze Buch von diesem zweitem Lebensabschnitt gehandelt, hätte es von mir glatte 5 Sterne gegeben. Mein Tipp: Schnappt Euch das Buch und dann raus in die Natur, damit ihr beim Lesen die Vögel zwitschern hört.