Rezension

Wie hängen die Fälle zusammen?

Wisting und der fensterlose Raum - Jørn Lier Horst

Wisting und der fensterlose Raum
von Jørn Lier Horst

Bewertet mit 5 Sternen

Zum Inhalt:

William Wisting wird direkt vom Generalstaatsanwalt beauftragt einen besonders heiklen Fall zu übernehmen. In der Hütte des verstorbenen Politikers Bernhard Clausen befinden sich aufgereiht auf einem Bett Pappkartons, in denen sich achtzig Millionen Kronen befinden. Doch woher stammt das Geld? Etwa aus einem Raubüberfall von vor fast zwanzig Jahren? Wie kam es in die Hütte des Politikers? Umso weiter William Wisting und sein kleines Team ermitteln, umso mehr neue Fragen scheinen aufzutauchen. Denn was hat das Geld in den Pappkartons mit Simon Meier zu tun, der am Tag des Raubüberfalls spurlos verschwand?

 

Meine Meinung:

Gemeinsam mit William Wisting und seinem kleinen Team beginnen wir die Ermittlungen und wissen dabei immer so viel wie sie. Was mir richtig gut gefallen hat, denn als Leser fühlt man sich somit selbst als Teil des Ermittlerteams, das ganz zu Anfang nur aus dem Kriminaltechniker Espen Mortensen und Williams Tochter Line besteht.

Der Autor gibt uns im Laufe der Geschichte immer mehr Informationen an die Hand, aber nur so viele, dass wir uns in der Geschichte zurechtfinden und selbst Schlüsse zu den einzelnen Fällen, und ob und wenn wie sie zusammenhängen, ziehen können. So bleibt es immer spannend und man möchte gar nicht mehr aufhören zu lesen, weil man allem gerne auf den Grund gehen möchte. Zudem hat der Autor einige Wendungen eingebaut, mit denen ich nicht unbedingt gerechnet habe, was für mich noch mal ein stückweit zu Spannung beigetragen hat. Dabei ist der Krimi an keiner Stelle blutig oder irgendwie richtig brutal. Klar passiert etwas und so ganz ohne Blessuren kommen nicht alle Beteiligten davon, aber dennoch hält es sich in Grenzen.  

Besonders gemocht habe ich neben William seine Tochter Line. Ich finde, man merkt während der Ermittlungen, wie sehr sie zum einen in ihrer Arbeit aufgeht und was für einen guten Riecher sie hat. Zum anderen aber auch, was für ein schlechtes Gewissen sie ihrer Tochter gegenüber hat, wenn sie mal nicht in jeder Minute zu hundertzehn Prozent für sie da sein kann. Gerade das sie nicht frei von Fehlern ist, macht sie für mich sympathisch und menschlich.

 

Fazit:

Ein Krimi bei dem man sich als Leser als Teil des Ermittlerteams fühlt. Was zum einen daran liegt, weil man ebenso viel weiß, wie William Wisting und sein kleines Team selbst und zum anderen nur so viele Informationen an die Hand bekommt, wie man braucht, um der Handlung zu folgen. Das und einige Wendungen, mit denen ich nicht unbedingt gerechnet habe, sorgten durchweg für Spannung.