Rezension

Wie immer bei Irving: Man braucht seine Zeit um "warm zu werden", aber dann...

Gottes Werk und Teufels Beitrag - John Irving

Gottes Werk und Teufels Beitrag
von John Irving

Bewertet mit 5 Sternen

Homer Wells wächst in einem Waisenhaus auf. Dabei handelt es sich jedoch nicht um ein gewöhnliches Waisenhaus, denn es ist angeschlossen an eine Klinik. In Dieser Klinik können Frauen Kinder bekommen (Gottes werk) oder Abtreibungen vornehmen lassen (Teufels Beitrag).

Leiter dieser Einrichtungen ist Dr. Larch, welcher Homer nach zahlreichen gescheiterten Adoptionsversuchen zu seinem Assistenten ausbildet.

Doch damit beginnt erst die Reise des Homer Wells...

 

Rezension:

Dieses Buch erzählt die Geschichte eines Jungen vom Säuglingsalter bis hin zum erwachsenen Mann.

Mir ist Homer und auch alle im Buch erscheinenden Charaktere sehr ans Herz gewachsen. Nach 848 Seiten hatte ich fast das Gefühl als würden sie in der Nachbarschaft wohnen.

Dabei ist John Irving ein großer Geschichtenerzähler. Er berichtet detailliert von Alltagsbegebenheiten und der Vergangenheit und Zukunft jeder Person und lässt den Leser somit noch intensiver teilhaben. Dies mag zu Beginn ungewohnt sein und manchmal mag man sich fragen "hätte er das nicht kürzer fassen können", aber wenn man sich einmal an diese Erzählweise gewöhnt hat dann ist es unheimlich schön und vielschichtig.

Gerade Homer und Dr. Larch sind zwei unheimlich liebenswerte Personen, welche ich nach dem Buch gerne persönlich kennengelernt hätte.

Auch die Themen dieses Buches wie zB. Abtreibungen, illegale anonyme Geburten bis hin zum Kindesmissbrauch sind bis heute noch aktuell.

Ich würde Ihnen dieses Buch wärmstens empfehlen. Gerade die Figuren machen diese Geschichte zu etwas ganz besonderem. Ein Juwel der Erzählkunst und eine Geschichte die einen nachdenken lässt über die Frage was richtig und was falsch ist.