Rezension

Wie man einen wahnsinnig abgefahrenen Krimi-Plot erfindet

Plötzlich ein Schuss
von Franziska Waltz Claus Schönhofer

Bewertet mit 3.5 Sternen

Der Unterhaltungsroman mit Krimi Faktor "Plötzlich ein Schuss", geschrieben von dem Autorenteam Franziska Waltz und Claus Schönhofer, lässt  sich nicht leicht einem Genre zuordnen und will es auch nicht.

Es geht um Ilona und Kurt, die den Auftrag bekommen haben innerhalb von 6 Wochen einen Krimi zu schreiben, wobei sich Ilona derweil in Macau aufhält und die ganze Krimischreiberei ausschließlich über E-Mails funktionieren muss. Ganz nach dem Motto: "Das Leben schreibt die besten Geschichten", verwursten die beiden Autoren Erlebtes, mit sehr skurrilen Ideen und reichlich Wiener Schmäh, um für den genialen Titel "Plötzlich ein Schuss" den abgefahrensten Krimi - Plot zu erfinden.

Die Sprache ist oft lustig, flapsig, manchmal auch derb, enthält aber immer mit eine gehörige Portion Wortwitz. Dabei müssen die Wiener Tatortkomissare Bibi Fellner und Moritz Eisner als Stellvertreterkomissare einspringen und werden in der Volkshochschule zum Chinesischkurs genötigt. Ein toter Nikolaus und jede Menge Zwillingspärchen mit so hübschen Namen wie Bardot und Brigitte oder Anne-Marie und Marie-Anne, Hanni und Nanni machen den Krimi nicht unkomplizierter. Der rote Faden droht immer wieder verloren zu gehen, und dass es am Ende tatsächlich zu sowas wie einem Ergebnis kommt, ist fast schon verwunderlich.

Am Anfang hat mir das Buch richtig Spaß gemacht, zwischendurch muss ich zugeben, wurde es mir zuviel und ich war ich doch ein bisschen genervt und musste das Buch ein paar Tage zur Seite legen. Ich habe es zu Ende gelesen, es war auch wirklich kreativ, keine Frage, aber nicht so ganz mein Fall.

 Von mir gibt es deshalb ganz lieb gemeinte 3,5 Sternchen.