Rezension

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Wie man es nicht machen sollte ...

Blood Red - Sharon Page

Blood Red
von Sharon Page

Bewertet mit 1 Sternen

Althea träumt davon, von zwei Männern verführt zu werden. Zu ihrem großen Schock trifft sie einen der Männer aus ihrem Traum eines Tages und stellt fest, dass dieser ein Vampir ist - und die gleichen Träume hatte, wie sie. Der zweite Mann aus ihren Träumen ist sein Bruder. Beide Vampire wollen Althea für sich gewinnen. Wieso? Sie ist unschuldig und sie haben von ihr geträumt, das scheint zu reichen ... für mich leider nicht.

Althea verliebt sich auch recht schnell in Yannick, weißt Bastian, seinen Bruder zunächst noch zurück. Dieser trifft daraufhin den Antagonisten: den super-duper-bösen Vampir Zayan, der auch noch sein ehemaliger Liebhaber ist. Yannick, der durch Bastians Gedanken spürt, dass dieser bei Zayan ist, macht sich mit Althea auf den Weg, seinen Bruder vor Zayan zu retten. In Zayans Heim angekommen, gehen Althea und Yannick zuerst noch einmal auf Tuchfühlung - würde ich auch so machen, wenn ich unterwegs bin, jemanden vor dem Oberbösewicht zu retten, sehr plausibel - was darin gipfelt, dass Yannick Althea befriedigt, während diese zusieht und Yannick en detail erzählt, wie Zayan und Bastian miteinander schlafen - ach ja, danke für die Vorwarnung. An alle, die das Buch noch lesen möchten, daher hier die kleine Anmerkung: Es gibt M/M Szenen!

Schließlich greift Yannick Zayan doch noch an, wobei Bastian ihm auch hilft und sie vertreiben Zayan fürs erste. Statt ihm nachzujagen um ihn ein für alle mal zu vernichten, haben Yannick und Bastian dann erst einmal Sex mit Althea - immer noch in Zayans Heim.

Althea wird nach dieser Nacht von ihrem Vater nach London geschickt, damit sie von ihrem Jägerdasein Abstand nimmt und einen Mann findet, heiratet und sich mit vielen kleinen Babies zur Ruhe setzt. Sie wird dabei von einem Zimmermädchen begleitet und in der Kutsche kommt es zwischen den beiden zu den nächsten homoerotischen Szenen. Daher hier die Anmerkung: Es gibt F/F Szenen!

Althea trifft auf die Vampirkönigin, die ihr einige Hinweise zu Zayan und den Zwillingen gibt. Diese machen sich auf den Weg zu Althea, um sie vor Zayan zu schützen, da dieser Yannick töten will, und Althea gegen ihn verwenden könnte. Da dachte ich noch, der erste (kurzzeitige) Sieg über Zayan wäre schwach geschrieben gewesen, doch der tatsächliche endgültige Sieg über den super-duper-Bösewicht kam sogar ganz ohne Kampf aus. Nachdem dann noch verhindert wird, dass Yannick aufgrund eines Handels, den er mit dem Teufel einging, um Zayan zu besiegen, stirbt und Althea unter einem großen Opfer (sie muss sich an beide Brüder für alle Ewigkeiten binden, ja, man merkt, wie schwer das ist) in einen Vampir verwandelt wird, gibt es für die drei ein Happy-End: Vampirkind inklusive ...

Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll ... Althea, die Vampire jagt und weiß, dass sie böse und gemein sind und vernichtet werden müssen, findet sich verdammt schnell damit ab, dass ihre Traummänner Vampire sind und verliebt sich auch sehr schnell in diese. Und besagte beiden Männer sind fast noch schlimmer. Althea könnte man wenigstens noch ihre Unschuld unterstellen, die beiden Kerle sind aber alt genug um bei Frauen mehr zu benötigen, um sich in sie zu verlieben, als dass sie "unschuldig" ist. Hätte ich zumindest gedacht. Auch ist gerade Yannick von Anfang an zu soft Althea gegenüber - hat dann aber einen Befehlston drauf, auch Bastian gegenüber, der einem sehr schnell auf den Nerv geht. Bastian war auch der einzige der drei, den ich länger ertragen konnte. Er fing so schön frech und lasziv an.

Die Erotikszenen waren ganz okay - das heißt, die zwischen den Brüdern oder einem von ihnen und Althea, die Zayan/Bastian und Althea/Sarah habe ich weitergeklickt -, der Rest der Story überzeugte mich leider nicht. Mit dem Setting und den Charakteren hätte man eine erotische Kurzgeschichte schreiben können, sich darauf konzentrieren können, dass Althea Vampire eigentlich hasst (oder es nach ihrer Erziehung zumindest tun sollte, und ihnen nicht einfach so sofort vertrauen und sich ihnen ohne größeren Widerstand hingibt) und hätte eine anständige Geschichte daraus machen können. So liest es sich leider wie ein schlechtes Clichée von Erotikromanen: Viel Sex reinhauen und hoffen, das niemandem die schwache und mitunter sehr unlogische und nicht sonderlich spannende Rahmenhandlung auffällt. Dafür gibt es von mir nur einen Punkt.