Rezension

Wie man sich einen Bela B. Felsenheimer vorstellt

Scharnow - Bela B Felsenheimer

Scharnow
von Bela B Felsenheimer

Bewertet mit 4 Sternen

Zum Inhalt lässt sich gar nicht viel sagen, den muss man auf sich wirken lassen, ist er doch sehr vielschichtig: Im kleinen Örtchen Schwarnow in Brandenburg ist eigentlich nie was los, bis ein Literaturblogger ein mysteriöses Buch erhält und der Schrecken seinen Lauf nimmt. Und wenn man nichts zu tun hat, überfällt man vielleicht einen Supermarkt oder versucht die Weltenlenker-Verschwörung zu sabotieren...

Die Geschichte ist lustig, sarkastisch, abstrus, absurd, komisch, fantastisch, ironisch und wie alle Heyne Hardcore-Bücher (dies war mein drittes)ist es ein bisschen ekelig, schweinisch, brutal, obszön und pornographisch.

Außerdem scheint der Spaß-Punker Bela B. in dieser Geschichte verschiedene Mediengenres vermischt zu haben, Film, Comic, Buch und ganz modern das Internet, dessen Stars er auf den Arm nimmt.

Zudem musste ich an so einige Liedtexte der Band "Die Ärzte" und der Soloprojekte denken. Von "Ich schlafe in der Dusche, denn die Dusche ist normal" über "Junge, warum hast du nichts gelernt", "Und ich fahr nur ein klappriges Damenrad", "Deine Gewalt ist nur ein stummer Schrei nach Liebe" bis zu "Lass die Leute reden" und "Geh mal wieder auf die Straße, geh mal wieder demonstrieren"... Und auch von den noch älteren Liedern lassen sich doch einige Passagen umgesetzt wieder finden, ich denke da an "Bitte, bitte" oder "Ich ess Blumen".

Aber lest selbst. Es gibt einiges zu lachen und einiges zu ekeln. Wie man sich eben eine Geschichte von Bela B. vorstellt.