Rezension

Wie nach Hause kommen

Percy Jackson 6: Der Kelch der Götter -

Percy Jackson 6: Der Kelch der Götter
von Rick Riordan

Bewertet mit 5 Sternen

Titel: Percy Jackson: Der Kelch der Götter
Autor: Rick Riordan
Verlag: Carlsen
Preis: 16,00€
Seitenzahl: 320 Seiten

Inhalt:

Percy Jackson musste schon mehrmals die Welt retten, nun hat er die Nase voll! Er hofft auf einen normalen Start am College zusammen mit seiner Freundin Annabeth. Doch leider sind die Götter noch nicht ganz fertig mit ihm. Angeblich braucht er für seine Zulassung drei Empfehlungsschreiben vom Olymp … Natürlich lassen sich die Götter da erst mal ordentlich bitten. Für sein erstes Schreiben muss er zusammen mit Annabeth und Grover in ein neues Abenteuer ziehen und den gestohlenen Kelch des Ganymed, des Mundschenks der Götter, wiederbeschaffen. Und die Aufgabe hat es in sich!

Meine Meinung:

Ich liebe die Bücher von Rick Riordan schon seit dem ich ein Kind war. Ich bin regelrecht mit ihnen aufgewachsen und habe meine Liebe zur griechischen Mythologie durch sie entdeckt. Obwohl man, was Percy angeht, durch die Spin-Off-Reihen auf dem Laufenden geblieben ist, ist es doch etwas anderes, nun wieder ein Buch zu bekommen, das sich auf Percy, Annabeth und Grover fokussiert. 

Ich habe auch lange darüber nachgedacht, wie ich es finden, dass es nun einen sechsten Band der "Percy Jackson"-Reihe gibt, da ich mich bei jedem/jeder anderen Autor*in, wahrscheinlich darüber aufregen würde das jetzt nach all den Jahren wieder ein Buch erscheint und das Profitmacherei ist. Doch bei Rick Riordan muss ich ehrlich sein und sagen, dass es mich hier nicht stört. Wir haben immer wieder Szenen oder Bücher in denen Percy in seinen anderen Reihen auftritt und wie Rick Riordan meinte, ist dies ein Geschenk für seine Fans und so sehe ich das hier auch.

Das Cover des Buches hat mich im ersten Moment etwas erschreckt. Zwar sind auf den anderen Büchern der Reihe auch die Götter immer mit großem Gesicht abgezeichnet, dennoch finde ich diesen hier sehr gruselig dargestellt. Trotzdem passt es sehr gut zu den anderen Büchern der Reihe und sieht im Regal neben ihnen einfach großartig aus. 

Was ich an Rick Riordan's Charakteren schon immer geliebt habe, ist ihre Vielfalt, sei es an ethnischen Hintergünden, Sexualität oder unterschiedlichen (gesundheitlichen) Einschränkungen, die vor allem von unserer Gesellschaft auf diese Personen auferlegt wurden. Percy mit seiner ADHS hat allen bewiesen, wie weit Menschen kommen können und gibt einem Mut. So habe ich ihn auch hier wieder wahrgenommen. Es ist schön zu sehen, wie Percy sich über die ganzen Jahre hinweg entwickelt hat und hier nun das Ziel hat aufs College zu gehen, aber wieder vor Herausforderungen steht, die er bereit ist zu meistern. Vor allem liebe ich aber wie er uns immer wieder zeigt, dass er anders ist, was seine Denkweise angeht. Nur weil jemand oder etwas als Monster deklariert wird, bedeutet das nicht, dass keine Veränderung stattgefunden haben kann Auch die Götter, die oftmals noch in ihren alten Denkweisen und Handlungen feststecken werden hier auch immer wieder von ihm herausgefordert, was für mich eine der größten Stärken von Percy ist.

Aber auch Annabeth und Grover haben weiterentwickelt haben. In vielerlei Hinsicht sind sie immer noch die selben Charaktere, die ich damals im ersten Buch kennengelernt habe, und doch sind sie reifer und erwachsener geworden und haben nun andere Ziele vor Augen. Dennoch war die Freundschaft, die die drei haben auch ein zentrales Thema und so fand ich es schön, wie sie durch das Abenteuer das sie hier erleben wieder an ihre Anfänge zurückkehren und doch irgendwie nicht mehr ganz die selben sind, aber ihre Freundschaft so viel stärker ist.

Die Handlung fand ich sehr spannend gemacht. Ich hatte mich immer gefragt, wie es wohl mit Percy weitergehen wird, fand aber auch dass die Reihe einen guten Abschluss gefunden hatte. Trotzdem war es spannend hier die Handlung zu verfolgen, es geht nicht darum die Welt zu retten (denn das haben sie schon oft genug getan). Nein, dieses Buch erinnert mehr an Herkules, der von den Götter Aufgaben bekommen hat, die er erfüllen muss, nur dass Percy hier einfach nur ein Empfehlungsschreiben möchte, um ans College gehen zu können. Dabei erzählt Riordan die Geschichte um die Drei mit seinem typischen Humor und lässt die Seiten nur so an einem vorbei fliegen. 

Der Schreibstil von Rick Riordan konnte mich auch hier wieder schnell überzeugen. Ich habe mich einfach so sehr darauf gefreut, wieder von Percy lesen zu können, dass ich regelrecht an der Geschichte gehangen habe. Ich freue mich auf jeden Fall jetzt schon sehr auf den nächsten Band und bin gespannt, wann der Carlsen das Buch herausbringen wird.