Rezension

Wie viel Groll erträgt eine Freundschaft?

Was bleibt, wenn du gehst - Amy Silver

Was bleibt, wenn du gehst
von Amy Silver

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt

Fünf Freunde treffen sich 17 Jahre später wieder in dem Haus in Frankreich, in dem sie einen unvergesslichen Sommer verbracht haben. Doch mit diesem Ort sind nicht nur schöne Erinnerungen verbunden, sondern auch tragische Ereignisse, die Schuld, Trauer, Wut und längst verdrängte Geheimnisse wieder aufwühlen.

 

Gestaltung

Das Cover verspricht eine leichte Liebesgeschichte vor einer winterlichen Kulisse. Der Titel deutet zwar eine tragischere Geschichte an, aber ich finde beides nicht wirklich passen zu der Geschichte, die zwischen diesen Buchdeckeln steckt. Es ist nämlich eine sehr tiefgründige und nachdenklich stimmende Geschichte rund um Freundschaft, Liebe, Geheimnisse, Treue, Trauer und Tod.

 

Sprache

Die Geschichte wird aus verschiedenen Blickwinkeln der Freunde erzählt. Durch dieses beschränkte Wissen der einzelnen Personen und vielen Andeutungen von vergangenen Ereignissen entwickelt die Geschichte eine ganz besondere Dynamik. Nach und nach kommt heraus, dass viel mehr hinter der Geschichte steckt wie man anfangs dachte. Es sind immer wieder Briefe oder Emails eingeschoben, die meist aus der Vergangenheit kommen. Und hier beginne ich die Geschichte zwiespältig zu betrachten. Denn die Geschichte macht dadurch unglaubliche Zeitsprünge. Man springt von der Gegenwart in die Zeit vor der Tragödie, dann in die Zeit nach der Tragödie und wieder in die Gegenwart. Immer wieder werden Fetzen aus der Vergangenheit erzählt und manchmal wusste ich gar nicht mehr in welcher Zeit ich mich gerade befinde oder für was sich die Person in einer dieser Nachrichten gerade entschuldigt. Genau diese Unkenntnis macht natürlich auch einen gewissen Reiz aus, aber mich hat es gerade im Mittelteil der Geschichte eher irritiert, als fasziniert.

 

Charaktere

Über die Charaktere will ich gar nicht viel verraten, denn jede hat ihr eigenes Päckchen zu tragen, kämpft mit den verschiedensten Empfindungen, hegt Selbstzweifel. Alle fühlen sich zugehörig zu dieser Gruppe von Menschen, die so lange keinen Kontakt mehr hatten, die trotzdem durch die Vergangenheit so eng miteinander verbunden sind. Und da ist so viel Groll und Schuld und Trauer zwischen ihnen.

 

Fazit

Ich mochte die Story gern - die Dynamik, die Geheimnisse die sich langsam lüfteten, die Verbindung zwischen den Freunden. Allerdings hatte ich mit der sprunghaften Erzählart so meine Probleme.

Absolut nichts für Leser die kein Drama, Dreiecksbeziehungen oder Zeitsprünge in der Geschichte mögen! Alle die so etwas gerne lesen und eine tiefgründigere Story suchen, kommen hier absolut auf ihre Kosten.