Rezension

Wie viel Virtualität kann die Realität ertragen?

Earth - Rebellenzeit - Hansjörg Thurn

Earth - Rebellenzeit
von Hansjörg Thurn

Bewertet mit 4 Sternen

Worum geht’s?

Kann man eine Zukunft verhindern, die noch nicht einmal begonnen hat?

Diese Frage müssen sich die Mitglieder der Hackergruppe Earth stellen, denn der Kampf gegen die totalitäre Herrschaft des Computersimulationssystems Tantalos im Jahr 2045 ist noch längst nicht beendet. Der mittlerweile wenige Monate alte Elias ist mit seiner Pflegefamilie auf der Flucht vor den Killern des Tantalos – Projekts, die es mittlerweile nicht nur auf seine leiblichen Eltern, sondern eben auch auf ihn abgesehen haben.

 

Meine Meinung

Die Earth – Reihe hat schon in den ersten beiden Teilen eine eindrucksvolle Vielfalt an Zeitsträngen und Charakteren bewiesen. Auch der Abschlussband steht seinen Vorgängern in diesem Punkt in nichts nach.

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und rutscht trotz der eigentlich ziemlich technischen Thematik nicht zu sehr in die Fachsprache ab. Besonders gut gefallen hat mir, wie detailliert die einzelnen Schauplätze rund um die Welt beschrieben wurden.

Die Charaktere sind größtenteils schon aus den vorherigen Büchern bekannt, doch wie auch schon zuvor liegt der Fokus eher auf der Weiterentwicklung der Handlung als auf der Entwicklung der Charaktere. Das Erzähltempo war dementsprechend rasant und erinnert tatsächlich stark an das Skript eines Drehbuchs zu einer New Future Dystopie.

Im Endeffekt war ich mir teilweise nicht mal mehr wirklich sicher, was Realität und was nur Teil der Simulation war. Die Sprünge zwischen den verschiedenen Zeitebenen konnten manchmal ganz schon verwirrend sein, haben die Handlung im Nachhinein betrachtet aber umso mehrdimensionaler gemacht.

So ganz konnte mich das Ende dann leider nicht zufriedengestellt, denn ich hatte immer noch eine ganze Menge ungeklärter Fragen und hing ein wenig in der Luft, was den tatsächlichen Ausgang der Handlung betraf.

 

Fazit

Mit Earth – Rebellenzeit hat Autor Hansjörg Thurn einen fulminanten Abschluss der Earth – Trilogie geschaffen.

Auch wenn ich am Ende das Gefühl hatte, ein wenig in der Luft zu hängen und noch immer nicht alle Informationen erhalten zu haben, konnte mich die Geschichte insgesamt gut unterhalten.

Dafür gibt es von mir vier Bücherstapel.