Rezension

Wie viele Funken braucht es, um das Feuer der Ehe wieder zu entfachen?

Der Brand -

Der Brand
von Daniela Krien

Bewertet mit 4 Sternen

Ein Buch über Ehe, (Familien-)Alltag und begangene Fehler…

Nach 30 Ehejahren ist der Alltag in das Leben von Rahel und Peter eingekehrt: Die beiden Leben mehr nebeneinander her, als wie die alte Leidenschaft noch täglich zu spüren. Als aus dem ursprünglich geplanten Sommerurlaub unerwartet nichts wird, kommt plötzlich ein völlig unerwartetes Angebot um die Ecke: Ruth, eine Freundin der Familie, bittet die beiden für 3 Wochen auf ihren Hof aufzupassen, da sie ihren Mann Victor aufgrund eines erlittenen Schlaganfalles während der REHA begleiten möchte. In all der ländlichen Idylle bleibt Rahel und Peter nun unerwartet viel Zeit zum Nachdenken, zum Reflektieren und auch zum Erkennen, was in all den Jahren vielleicht verloren gegangen ist…

Die Thematik des Buches fand ich persönlich sehr gut umgesetzt: Als Leser/in lernt man schrittweise die Protagonisten kennen, wobei man dabei immer mehr erfährt, woran es wohl liegen mag, dass die Ehe der Beiden nun so läuft wie sie eben läuft. Dass Fehler menschlich sind und dennoch Auswirkungen auf den Verlauf unseres Lebens haben (können), wird ebenfalls sehr gut vermittelt. Den Schreibstil der Autorin habe ich persönlich als sehr angenehm empfunden, das Buch lässt sich wirklich sehr schnell lesen. Der Buchtitel selbst lässt Raum für Spekulationen, was ich jedoch gut finde, da man, wenn man genauer darüber nachdenkt, wirklich einiges rein interpretieren kann. Lediglich der Schluss hat mich etwas verwundert oder irritiert zurückgelassen: Da hätte ich mir als Leser/in durchaus noch ein bisschen eine weitere Ausführung erhofft. Alles in allem aber ein gelungenes Werk, welches die nicht ganz so seltenen Probleme einer langen Ehe deutlich und authentisch darstellt.