Rezension

Wie war das wieder mit dem Weihnachtsmann?

Wunder einer Winternacht
von Marko Leino

eine warmherzige Geschichte über einen Jungen, der an Weihnachten seine Familie verlor.

Nikolas lebt mit seinen Eltern und dem kleinen Schwesterchen Ada, arm aber glücklich, auf einer kleinen Insel im Norden. Kurz vor Heiligabend trifft ihn ein schwerer Schicksalschlag: seine Eltern und Ada ertrinken bei einer Überfahrt auf's Festland und er bleibt alleine zurück.

Am Morgen holen ihn die Dorfbewohner zu sich und überlegen, wie es mit ihm weitergehen soll. Da alle arm sind, kann es sich keiner leisten noch einen Esser mehr aufzunehmen. Schließlich einigen sie sich darauf, das jede der acht Familien Nikolas für ein Jahr aufnimmt und sich um ihn kümmert. Immer an Heiligabend geht es zu der nächsten Familie.

Der kleine Nikolas trauert und zieht sich zurück. Hannes und Kristiina, das erste Paar, haben es schwer zu dem Jungen durchzudringen. Erst als Nikolas ihren Sohn Eemeli vor dem Ertrinken rettet, öffnet sich der Knoten in seinem Herz und er wird zugänglicher. Er fühlt sich wohl in der Familie und freundet sich mit den beiden Kindern an. Doch bald ist ein Jahr vergangen und Heiligabend kommt. Um sich bei den Kindern der Familien zu bedanken, legt er jedem von ihnen heimlich in der Nacht, ein selbstgeschnitztes Geschenk vor die Tür. Und das behält er all die Jahre bei.
Doch die acht Jahre sind bald vorbei, Nikolas ist inzwischen dreizehn Jahre alt und es wird wieder über sein Schicksal entschieden. Er soll mit Lisakki gehen, dem ist bei seinen alljährlichen Besuchen im Dorf aufgefallen, was für ein unglaubliches Talent zum Schnitzen der Kleine hat. Doch Lisakki hat ein Problem - er hasst Kinder und die haben natürlich Angst vor ihm.
Doch Nikolas fügt sich seinem Schicksal. ER geht durch eine harte Schule, doch Lisakki bringt ihm alles bei was er kann, macht ihn zu einem guten Tischler. Und in seiner wenigen Freizeit, fertigt Nikolas heimlich Spielzeug für die Kinder aus seinem Dorf an. Bis Lisakki ihm auf die Schliche kommt....

Ein schöner und warmherziger Roman, ich habe mit Nikolas mitfühlt, seine Trauer, die Hoffnung, das sein Schwesterchen Ada doch noch auftaucht - als Meerjungfrau ;O, seine Einsamkeit in einer Familie die ihn herzlich aufgenommen haben. Auch die Hilflosigkeit der Dorfbewohner, die versuchten ihm beizustehen konnte man spüren. Sie haben mit allen Mitteln versucht ihm die Familie zu ersetzen.
Dann seine Angst vor dem brummeligen Lisakki, der eigentlich gar kein schlechter Kerl ist.
Und jetzt weiß ich auch, wie die Weihnachtsmanngeschichte entstanden ist.