Rezension

wie weit sind wir entfernt?

Der Report der Magd - Margaret Atwood

Der Report der Magd
von Margaret Atwood

Bewertet mit 4.5 Sternen

Margaret Atwood wurde wieder 2020 als Nobelpreisträgerin vorgeschlagen - leider aber nicht nominiert. Schade, denn ihre Sprache, ihren Stil finde ich sehr schön zu lesen und gefällt mir gut. Viele Stimmungen kann man zwischen den Zeilen herausfiltern. Gerade bei diesem Roman, wo alles geheim ist, wo die Mägde und Marthas eingesperrt sind, stets überwacht werden, keine Freiheiten haben und außer ihren Gedanken.

Die Mägde bei den verschiedenen Herrschaftshäusern sollen den Fortbestand der weißen Rasse sichern und werden regelmäßig von den Kommandanten im Beisein seiner Frau begattet. Die Babys werden den Mädgen dann aber fortgenommen und sie kommen zu einem anderen Kommandant. Sonst haben diese Mädchen kaum Aufgaben.

Ein beklemmender utopischer Roman, nüchtern, sachlich geschrieben. Doch die starken Emotionen, die Auflehung gegen dieses System, die Aufregung bei den Verstößen und die Sehnsucht nach Freiheit sind spürbar.

Wie weit sind wir 2020 davon entfernt, dass wir uns Abschotten? Es gibt ja so viele natione Interessen, die die Durchmischung der Bevölkerung nicht gerne sehen.