Rezension

Wie weit würdest DU gehen, um deine Tochter zu retten?

Zerrissen - Juan Gómez-Jurado

Zerrissen
von Juan Gómez-Jurado

Bewertet mit 5 Sternen

Der Klappentext:

Washington D.C. Vielleicht wäre alles ganz anders gelaufen, wenn David Evans rechtzeitig seine Schicht in der Privatklinik Saint Claire beendet hätte.  Doch als der renommierte Neurochirurg nach einer eingeschobenen Not-OP gegen Mitternacht nach Hause kommt, ist seine Haushälterin tot - und seine Tochter Julia verschwunden, entführt von einem hochintelligenten Psychopathen. Mr White, wie er sich nennt, will jedoch kein Lösegeld: Die Siebenjährige komme nur dann frei, wenn Evans' nächster Patient die anstehende OP nicht überlebt. Dem Neurochirurgen bleiben 55 Stunden, um eine Lösung für das fatale Dilemma zu finden: Auf dem Spiel stehen das Leben seiner kleinen Tochter - und das seines Patienten, des mächtigsten Mannes der Vereinigten Staaten.

Meine Meinung:

War der Spannungsbogen/die Erzählung überzeugend?
Und wie der Spannungsbogen überzeugend war! - In rasanter, aber nicht zu schneller Geschwindigkeit, wird hier von Julias Entführung und Rettungsaktion erzählt, die man einfach gebannt verfolgen muss, denn der Schreibstil ist unheimlich flüssig und leicht verständlich, die Geschehnisse waren richtige Pulsbeschleuniger und am Ende eines jeden Kapitels haben sich oft diese sogenannten Cliffhanger gefunden, wo man am liebsten gar nie aufgehört hätte zu lesen.

Was hat überrascht, was war zu erwarten?
Hm, zu erwarten war eigentlich fast gar nichts, außer vielleicht, dass es gut endet, aber das verhält sich doch in den meisten Büchern so. ;) Nein, also die Handlung war schon unvorhersehbar, das war auch mit ein Grund, warum ich es so spannend verfolgt habe und an den Seiten geklebt bin, ohne zu merken, dass ich ja schon wieder 20 Seiten weiter bin.
Vom Schluss war ich ein wenig überrascht, denn ich bin erst fest davon ausgegangen, dass David Evans im entscheidenden Moment anders reagieren würde. Dennoch: das war fantastisch umgesetzt!

Konnte man sich in die Charaktere hineinversetzen?
Ja, konnte ich. David Evans als liebender Vater war auf jeden Fall authentisch und obwohl ich keine Kinder habe, bin ich mir ziemlich sicher, dass ich ebenso reagieren würde, wenn meine Tochter entführt worden wäre.
Kate, Davids Schwägerin und Julias Tante, ist Agentin beim Secret Service und legt sich vor lauter Sorge in diesem Buch auch ganz schön ins Zeug, um ihre Nichte aus den Fängen ihrer Entführer zu befreien. Ganz so sympathisch wie der Neurochirurg war sie mir allerdings nicht, weil mir bei ihr irgendwie das Menschliche gefehlt hat, weshalb mir die Kapitel, in denen aus Daves Sicht erzählt wurde, eine Spur besser gefallen haben.

Ein Satz, der das Buch treffend umschreibt?
Die Entführung der kleinen Julia hat nicht nur verheerende Folgen für den mächtigsten Mann der Vereinigten Staaten und raubt den Protagonisten all ihre Nerven, sondern hat mich auch als Leser mitgerissen, wie schon lange nichts mehr!