Rezension

Wie Wölfe im Winter

Wie Wölfe im Winter
von Tyrell Johnson

Bewertet mit 4 Sternen

Ein Grippevirus hat einen Großteil der Menschheit ausgelöscht. Lynn und ihre Familie kämpft seither im eisigen Yukon ums Überleben. Kontakt zu anderen Menschen haben sie seit Jahren nicht. Bis plötzlich ein fremder Mann auftaucht, der verfolgt wird. Als sie ihn bei sich aufnehmen, geraten Lynn und die anderen in Gefahr.

Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen. Der Schreibstil war fesselnd und bildhaft. Die eiskalte Umgebung und die Einsamkeit wurden dadurch sehr gut transportiert. Ich hatte alles gut vor Augen und konnte die Kälte praktisch spüren. Ich empfand das ganze Geschehen als sehr atmosphärisch.
Lynn fand ich sofort sympathisch. Sie war mutig und einfach ein starker Charakter. Sie findet sich in der Situation, in der sie seit sieben Jahren lebt, gut zurecht. Ich habe sehr gerne von ihr gelesen. Manchmal wirkte sie auf mich allerdings auch etwas naiv.
Als äußerst interessante Person empfand ich Jax, den fremden Mann, der anfangs nicht durchschaubar war. Erst im Verlaufe des Buches kam nach und nach heraus, woher er kam und was mit ihm geschah.
Auch die weiteren Charaktere wurden detailreich beschrieben und waren recht unterschiedlich. Dadurch konnte ich sie gut auseinanderhalten und Sympathien bzw. Abneigungen entwickeln.
Die Geschichte, die aus Lynns Perspektive erzählt wird, fand ich sehr gelungen, gerade weil das Setting so anschaulich und greifbar war. Die Spannung war vorhanden und hielt mich am Buch fest. Gut gefielen mir auch die diversen Rückblenden auf das Leben vor dem Grippevirus, die realistisch waren und dem ganzen Tiefe verlieh. Ich hatte mehrfach das Gefühl, als wenn sich diese Geschichte wirklich so zutragen könnte. Eine erschreckende Vision.

Ich wurde von diesem Buch prima unterhalten und kann es für Liebhaber von Dystopien empfehlen. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.