Rezension

Wieder ein gelungener Strobel-Thriller

Der Trakt - Arno Strobel

Der Trakt
von Arno Strobel

Bewertet mit 5 Sternen

Ich hatte mir sehr viel von Strobel´s neuem Thriller versprochen nach "Der Trakt" und er hat mich nicht enttäuscht !

Die Geschichte um den "getriebenen" Kommissar Menkhoff, der den Psychiater Lichner vor 15 Jahren hinter Gitter brachte wegen der Ermordung eines kleinen Mädchens, wird abwechselnd in 1994 und 2009 erzählt, was der Geschichte Tiefe und zusätzliche Spannung verleiht, weil man den Kommissar so früh kennenlernt und auch seine Entwicklung und wie es dazu kam, dass er sich so auf den Psychiater eingeschossen hat. Menkhoff ist einem vielleicht nicht immer unbedingt sympathisch, wirkt oft grummelig und unnötig hart, aber man kann auch gut nachvollziehen, was ihn dazu trieb. Sein Kollege Seifert ist ein guter "Gegenpol", aber doch recht hilflos, als Menkhoff bei einem erneut verschwundenen Mädchen (der vermeintlichen Tochter Lichners) sich wieder auf Lichner "einschießt", obwohl schon damals die Indizien nicht wirklich stimmig waren.

Eine ehemalige Geliebte des Kommissars, die eine Rolle spielt, seine Tochter, die dann noch entführt wird - Strobel treibt den Leser geradezu dazu, weiterlesen zu müssen. Man wird geradezu in dieses Psycho-Duell gezogen und kann sich dem nicht mehr entziehen. Strobel erzählt nach ca. der Hälfte des Buches nur noch aus der Sicht von 2009, was die Spannung aber noch mehr vorantreibt, weil man nun das Gefühl hat, direkt dabei zu sein und alles sehr schnell geschieht. Der perfide Psychiater, den mancher Leser wohl doch unterschätzt, der geradezu besessene Kommissar, die gute Story, das alles macht Strobel nun endgültig zu einem meiner Lieblingsautoren.

Ich möchte natürlich nicht zuviel verraten, aber auch das Ende / die Auflösung fand ich sehr gelungen.

Ich fand das Buch einfach spitze und werde mir weitere Bücher von ihm auf jeden Fall auch kaufen ! Ich hoffe, es folgen noch viele !